Deutsche trinken weniger Wein

Deutsche trinken weniger Wein

Bodenheim (epd). Der Weinkonsum in Deutschland ist weiter rückläufig. Die Menge des gekauften Weins insgesamt lag im jüngsten Wirtschaftsjahr um vier Prozent und der damit erzielte Umsatz um fünf Prozent niedriger als im Vorjahr, wie das Deutsche Weininstitut im rheinland-pfälzischen Bodenheim am Mittwoch mitteilte. Weine aus den deutschen Regionen seien mit einem Minus von fünf Prozent im Absatz und sechs Prozent im Umsatz im vergangenen Weinwirtschaftsjahr etwas stärker von dieser Entwicklung betroffen gewesen als ausländische Weine.

Die über 16-Jährigen in Deutschland tranken demnach im vergangenen Jahr pro Kopf 22,2 Liter Wein - 0,3 Liter weniger als 2023. Zurück ging in diesem Zeitraum auch der Konsum von Schaumweinen in dieser Altersgruppe um 0,2 Liter auf 3,6 Liter pro Kopf und Jahr. Die Bilanz des Weinkonsums bezieht sich auf den Zeitraum vom 1. August 2023 bis 31. Juli 2024. Sie umfasst das gesamte deutsche Marktvolumen von 15,9 Millionen Hektolitern Wein und 2,6 Millionen Hektolitern Schaumwein.

Die Gründe für den geringeren Weinkonsum sieht die Geschäftsführerin des Instituts, Monika Reule, im demografischen Wandel, in den veränderten Konsumgewohnheiten sowie im konjunkturbedingt kostenbewussteren Einkaufsverhalten der Bevölkerung. Aufgrund der erhöhten Preissensibilität seien die Durchschnittspreise sowohl der deutschen als auch der ausländischen Weine erstmals seit 2010 wieder leicht um jeweils vier Cent pro Liter gesunken.

Internationale Weine wurden dem Weininstitut zufolge etwas stärker nachgefragt: Mit 3,72 Euro pro Liter im Durchschnitt seien sie etwas günstiger als heimische Weine, die durchschnittlich 4,47 Euro pro Liter kosteten. Die Marktanteile der heimischen Weine sanken demnach im Vergleich zum Vorjahr um jeweils einen Prozentpunkt im Absatz auf 41 Prozent und im Umsatz auf 45 Prozent. Von den ausländischen Weinen hatten italienische mit 18 Prozent mengenmäßig den höchsten Marktanteil, gefolgt von Weinen aus Spanien (14 Prozent, minus ein Prozentpunkt) und französischen Weinen (elf Prozent, plus ein Prozentpunkt).