"Seine Bescheidenheit, seine Spontaneität und sein Humor, vor allem aber sein spürbar tiefer Glaube haben Menschen auf der ganzen Welt berührt - und Halt, Kraft und Orientierung gegeben", schrieb Steinmeier in einer am Montag vom Präsidialamt in Berlin veröffentlichten Kondolenz an das Kardinalskollegium. Seit seinem ersten Tag als Papst habe er deutlich gemacht, Armen und Ausgegrenzten sowie Vertriebenen und Geflüchteten seine besondere Sorge gelte.
"Viele, die sich als vergessen empfanden, fühlten sich von ihm, dem Papst, gehört, gesehen und verstanden", schrieb das deutsche Staatsoberhaupt. Besonders die Katholikinnen und Katholiken, in ökumenischer Verbundenheit aber auch viele evangelische Christinnen und Christen in Deutschland trauerten, um einen bedeutenden Papst und den direkten Nachfolger des aus Deutschland stammenden Benedikt XVI.
Papst Franziskus war am Morgen im Alter von 88 Jahren gestorben. Der Argentinier war seit 2013 Oberhaupt der katholischen Kirche.
"Franziskus war ein Mann des Friedens", schrieb Steinmeier, der Mitglied der evangelischen Kirche ist, in seiner Kondolenz.
Und er sei zutiefst überzeugt gewesen: "Der Frieden, der in so vielen Teilen der Welt so schmerzlich vermisst und ersehnt wird, dieser Frieden kann nur dort wachsen und bleiben, wo sich Menschen unterschiedlicher Überzeugungen, unterschiedlicher Glaubensrichtungen und unterschiedlicher Lebensweisen mit Respekt und Wertschätzung und mit dem Willen zur Versöhnung begegnen."