Rom (epd). Der Zustand von Papst Franziskus ist weiter kritisch. Trotzdem zeigten sich laut dem Vatikan im Laufe des Montags leichte Verbesserungen seines Gesundheitszustands. Es seien keine weiteren Anfälle von Atemnot aufgetreten, und einige Laborwerte hätten sich gebessert, hieß in einer Mitteilung am Abend.
Am Morgen habe Papst Franziskus die Eucharistie gefeiert und am Nachmittag wieder gearbeitet. Papst Franziskus wird seit mehr als einer Woche wegen Komplikationen infolge einer Atemwegserkrankung im Gemelli-Krankenhaus in Rom behandelt. Angesichts der Komplexität des Krankheitsbildes wollen die Ärzte jedoch weiterhin keine Prognose abgeben, wie es hieß.
Dass die Lage weiterhin ernst ist, zeigte auch der Gebetsaufruf für das katholische Kirchenoberhaupt, den der Vatikan zuvor verbreitet hatte. Auf dem Petersplatz in Rom sollen sich nun von Montag an täglich um 21 Uhr die in Rom residierenden Kardinäle mit allen Mitarbeitern der Römischen Kurie und der Diözese Rom versammeln, „um den Rosenkranz für die Gesundheit des Heiligen Vaters zu beten“.
Dem ersten Rosenkranzgebet sollte am Montagabend Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin vorstehen. „Es ist eine Möglichkeit, dem Papst und den Kranken die Nähe der Kirche zu zeigen“, erklärte Vatikansprecher Matteo Bruni. Auch der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, erklärte auf der Plattform X, man schließe sich den Gebeten um Papst Franziskus an.
Franziskus ist seit dem 14. Februar im Gemelli-Krankenhaus in Rom - ursprünglich wegen einer Bronchitis, die ihn seit Wochen plagte. Zusätzlich wurde im Krankenhaus eine beidseitige Lungenentzündung festgestellt und die Behandlung angepasst. Am Wochenende kam es laut Vatikan zu Atemnotanfällen. Franziskus wird daher nach wie vor mit Sauerstoff über eine Nasenbrille versorgt. Erschwerend kommt hinzu, dass ihm in jungen Jahren ein Teil seines rechten Lungenflügels entfernt wurde.
Am Sonntagabend hatte der Vatikan mitgeteilt, dass Franziskus an einer leichten Nierenschwäche leidet. Am Montag hieß es, die leichte Niereninsuffizienz werde weiterhin überwacht, gebe jedoch keinen Anlass zur Besorgnis.
Bei der ersten und bislang einzigen Pressekonferenz am Freitagabend mit Sergio Alfieri, dem Leiter des Ärzteteams, hieß es, der Papst sei nicht außer Lebensgefahr. „Beide Türen sind offen“, sagte Alfieri. Die größte Gefahr bestehe darin, dass Keime in die Blutbahn des Papstes gelangen und so eine Sepsis auslösen könnten.
Neben den täglichen Rosenkranzgebeten soll am Dienstagabend eine Eucharistiefeier in der Kirche Santa Maria Addolorata an der Piazza Buenos Aires in Rom für den Papst stattfinden. Kardinal Baldassare Reina, Generalvikar für die Diözese Rom, will zusammen mit der in Rom lebenden argentinischen Gemeinde die Eucharistie für die Gesundheit des aus Buenos Aires stammenden Papstes feiern. Reina lädt alle Pfarrgemeinden und Ordensgemeinschaften ein, „weiterhin ihre Gebete zum Herrn zu erheben, damit er die Gesundheit von Papst Franziskus wiederherstellen möge.“