Fehrs: Seelsorge wichtig für Menschen

Auf einem Tisch sieht man zwei Hände, die je eine Kaffeetasse halten.
unsplash/Priscilla Du Preez
Kirchliche Seelsorge kann nach Ansicht der Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs, Menschen helfen, ihre Angst zu überwinden.
Gegen Angst und Ohnmacht
Fehrs: Seelsorge wichtig für Menschen
Kirchliche Seelsorge kann nach Ansicht der Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs, zum gesellschaftlichen Zusammenhalt beitragen.

Krieg, Klimakrise und geopolitische Umstürze lösten Ohnmachtsgefühle und Ängste aus, sagt die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs, dem in Berlin erscheinenden Newsletter der Evangelischen Akademien in Deutschland (Februar-Ausgabe). Seelsorge sei sehr wichtig, um Menschen bei diesen Problemen zu helfen.

Mit Blick auf die Telefonseelsorge sowie Krankenhaus- und Notfallseelsorge von Kirche und Diakonie fragt Fehrs: "Wie können wir auch spirituell den Menschen Zuversicht geben, wie lässt sich die Friedenskraft unserer Kirche zum Tragen bringen, wie können wir also in der Nähe der Menschen bleiben mit ihren Bedürfnissen?" Selbst wenn die Kirche ärmer und kleiner werde, "zurückziehen dürfen wir uns nicht".

In der aktuellen gesellschaftlichen Spannungslage sehe sie die Aufgabe der Kirche vor allem darin, Dialogräume zu eröffnen, sagt Fehrs weiter. Das gelte für alle Menschen samt ihren "unterschiedlichen Meinungen, Lebensauffassungen, Glaubensüberzeugungen". Sie warnt davor, sich an Polarisierungen zu beteiligen. Kirche könne ein "Verständigungsort sein, der gleichermaßen Schutzraum für Gespräche und Gebetsraum für Verzweiflung ist".

Das gelte auch für ein koordiniertes und entschlossenes Vorgehen bei der Aufarbeitung sexualisierter Gewalt, fügt Fehrs hinzu: "Gemeinsam mit den Betroffenen, versteht sich. In jeder Einrichtung und Gemeinde der EKD und Diakonie müssen Schutzkonzepte verinnerlicht worden sein." Nur so, mit größerer Sensibilität hin zu einer Kulturveränderung, könne die Kirche glaubwürdig sein.