Frankfurt a.M. (epd). Tausende Menschen sind in Frankfurt am Main am Samstag für Demokratie und gegen Rechtsextremismus auf die Straße gegangen. Die Kundgebung auf dem zentralen Römerberg, die symbolisch um fünf Minuten vor zwölf begann, stand unter dem Titel „Wähl' Liebe und Demokratie statt Hass und Diskriminierung“. Nach Polizeiangaben nahmen rund 15.000 Menschen teil. Die Aktion war Teil einer Kampagne der Christopher-Street-Day-Bewegung (CSD) in mehr als 40 Städten in Deutschland.
Auf Transparenten sprachen sich die Demonstrierenden gegen jegliche Kooperationen mit der AfD aus. Zur Teilnahme hatten auch das Frankfurter Römerbergbündnis und weitere Organisationen aufgerufen. Auch in anderen hessischen Städten, darunter in Wiesbaden und Darmstadt, waren Demonstrationen angemeldet.
„Dass die rechtsextremen Sirenengesänge in den Abgrund führen, haben wir erlebt“, sagte der evangelische Stadtdekan Holger Kamlah vor der Veranstaltung. „Nun ist es Zeit, die Demokratie gegen alle populistischen Versuchungen zu verteidigen.“ Kamlah leitete auf der Versammlung auf dem Frankfurter Römerberg eine Schweigeminute zum Gedenken an die jüngsten Anschlagsopfer in Deutschland von Mannheim bis München ein.
Als Redner waren unter anderem Oberbürgermeister Mike Josef (SPD) angekündigt, der Ehrenvorsitzende des Sportvereins Eintracht Frankfurt, Peter Fischer, und der Buchautor Said Etris Hashemi, Überlebender des rassistisch motivierten Anschlags in Hanau 2020. Im Römerbergbündnis rufen seit den 1970er Jahren die evangelische und katholische Kirche, die Jüdische Gemeinde Frankfurt, der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und der Frankfurter Jugendring gemeinsam zu Kundgebungen gegen Rechtsextremismus auf.