Teureres Deutschlandticket lässt Preise für ÖPNV nach oben schnellen

Teureres Deutschlandticket lässt Preise für ÖPNV nach oben schnellen
Der seit Januar höhere Preis für das Deutschlandticket hat Zugfahrten seit Jahresbeginn verteuert. Mittelfristig sieht das aber anders, wenngleich differenziert, aus. Autofahren ist hingegen seit 2020 überdurchschnittlich teurer geworden.

Wiesbaden (epd). Wer im Januar dieses Jahres mit dem Zug unterwegs war, musste dafür deutlich mehr bezahlen als ein Jahr zuvor. Die Personenbeförderung im Schienenverkehr war zu Jahresbeginn 2025 um 6,0 Prozent teurer als im Januar 2024, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Die Preissteigerungen seien zum Teil dem um 9 Euro teureren Deutschlandticket geschuldet, hieß es zur Begründung. Für das bundesweit gültige Nahverkehrsticket müssen Nutzerinnen und Nutzer seit Jahresbeginn 58 statt 49 Euro bezahlen.

Bahnfahrten im Nahverkehr verteuerten sich demnach binnen Jahresfrist um 7,6 Prozent, Fahrten im schienengebundenen Fernverkehr um 5,5 Prozent. Die Preise für kombinierte Tickets für Bahn, Bus und Ähnliches seien binnen Jahresfrist um 11,6 Prozent gestiegen. Sowohl im Schienen-Nahverkehr als auch bei kombinierten Tickets für Bahn, Bus und Ähnliches mache sich das teurere Deutschlandticket bemerkbar, hieß es weiter.

Bei den Preisen für Zweiräder gab es unterschiedliche Tendenzen: Während E-Bikes und Pedelecs im Januar dieses Jahres leicht günstiger als im Januar 2024 waren (minus 0,4 Prozent), zogen die Preise für klassische Fahrräder innerhalb eines Jahres um 2,6 Prozent an. Ebenso stark wie Fahrräder verteuerten sich Krafträder.

Autofahren wurde insgesamt um 3,2 Prozent teuer, wobei die Statistikbehörde hier alle Kosten für Anschaffung und Unterhalt einbezieht, also Kauf, Versicherung, Steuern, Kraftstoffe, Reparatur, Inspektionen und Ersatzteile. Das sei ein überdurchschnittlicher Anstieg, da die Verbraucherpreise insgesamt zwischen Januar 2024 und Januar 2025 um 2,3 Prozent zulegten. Am deutlichsten verteuerten sich binnen Jahresfrist den Angaben zufolge Kfz-Versicherungen mit Aufschlägen von im Schnitt 20,8 Prozent.

Auf mittlere Sicht verteuerten sich umwelt- und klimafreundliche Mobilitätsformen weniger stark als der Autoverkehr. Der Kraftfahrer-Preisindex, der Preise für Waren und Dienstleistungen rund ums Auto zusammenfasst, lag laut den Statistikern im Jahr 2024 um mehr als ein Viertel (plus 28,3 Prozent) höher als 2020. Der Preisanstieg für das Autofahren sei damit überdurchschnittlich gewesen, da die Verbraucherpreise insgesamt im selben Zeitraum nur um ein knappes Fünftel (plus 19,3 Prozent) stiegen. Einzelne Bestandteile des Kraftfahrer-Preisindex verteuerten sich noch deutlicher als der Index, etwa Kraftfahrzeugversicherungen (plus 43,6 Prozent) und Kraftstoffe (plus 41,1 Prozent).

Fahrräder, E-Bikes und Pedelecs verteuerten sich zwischen 2020 und 2024 hingegen mit plus 11,9 Prozent unterdurchschnittlich. Ein differenziertes Bild zeige sich im Bus- und Bahnverkehr, erläuterten die Statistiker: Die Preise für Bahnfahrten im Nahverkehr erhöhten sich zwischen 2020 und 2024 um 11,9 Prozent. Dagegen sanken die Preise für kombinierte Personenbeförderungsleistungen um 17,4 Prozent, vor allem durch die Einführung des Deutschlandtickets im Mai 2023. Bahnfahrten im Fernverkehr wurden seit 2020 um 5,1 Prozent günstiger.