Verbände: Mehr Raum schaffen für Lage von Kindern suchtkranker Eltern

Verbände: Mehr Raum schaffen für Lage von Kindern suchtkranker Eltern

Berlin (epd). Ein Verbändebündnis fordert mehr politische und gesellschaftliche Aufmerksamkeit für Kinder suchtkranker oder psychisch kranker Eltern. Der Alltag der Betroffenen sei „geprägt von Unsicherheiten, Ängsten und auch von gesellschaftlicher Isolation“, sagte Andrea Hardeling vom „Bündnis für Kinder aus psychisch und suchtbelasteten Familien“ am Donnerstag in Berlin. Die Betroffenen benötigten frühzeitig leicht zugängliche Unterstützungsangebote. Die nächste Bundesregierung müsse sich des Themas annehmen.

Einen entsprechenden Antrag hatte der Bundestag Ende Januar einstimmig beschlossen. Darin wird die Bundesregierung zu einem ganzen Bündel an Maßnahmen aufgefordert, um die Lage betroffener Kinder zu verbessern. Hardeling unterstrich die Unterstützung aller Fraktionen für das Anliegen. Sie sehe deshalb die Chance, dass sich nach der Bundestagswahl tatsächlich etwas tun werde.

Gleichzeitig sieht das Bündnis auch auf gesellschaftlicher Ebene Verbesserungsbedarf. Das „Schweigegelübde“ bei den Themen Sucht und psychische Erkrankung „muss nicht nur in den Familien gebrochen werden, es muss auch in der Gesellschaft gebrochen werden“, sagte die Geschäftsführerin der Bundesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz, Maja Wegener.

Zu dem Verbändebündnis gehören auch der Verein Nacoa Deutschland, die Drogenhilfe Köln und der Deutsche Kinderverein. Nacoa startet mit Unterstützung der Partner am 16. Februar die diesjährige Aktionswoche für Kinder aus suchtbelasteten Familien unter dem Motto „#ichwerdelaut“. Die Terminierung war dem Verein zufolge schon erfolgt, bevor die vorgezogene Bundestagswahl feststand.