Milei folgt Trump: Argentinien kündigt Rückzug aus WHO an

Milei folgt Trump: Argentinien kündigt Rückzug aus WHO an

Frankfurt a.M., Buenos Aires (epd). Nach den USA hat auch Argentinien seinen Austritt aus der Weltgesundheitsorganisation (WHO) verkündet. In einer am Mittwoch vom Präsidialamt auf der Internetplattform X verbreiteten Erklärung wird der Schritt mit dem Handeln der WHO während der Corona-Pandemie begründet. Argentiniens Staatschef Javier Milei folgt damit dem ihm politisch nahestehenden US-Präsidenten Donald Trump.

In der Erklärung wirft die argentinische Regierung der WHO unter anderem vor, während der Pandemie ohne wissenschaftliche Belege Quarantänen befürwortet zu haben. Diese hätten eine der größten wirtschaftlichen Katastrophen der Weltgeschichte verursacht.

Die 1948 gegründete Weltgesundheitsorganisation soll die weltweite Gesundheitsversorgung fördern. Sie ist beispielsweise in der Malaria-Bekämpfung aktiv und unterstützt Länder bei der Vorbereitung auf Pandemien und Krankheitsausbrüche.

Der Republikaner Trump hatte kurz nach seiner Amtseinführung am 20. Januar ein Dekret zum US-Austritt unterschrieben. Auch er begründete den Schritt unter anderem mit einem Versagen der WHO im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Zudem warf Trump der Organisation mangelnde Reformfähigkeit vor und kritisierte eine politische Einflussnahme anderer Mitglieder. Schließlich betonte Trump, die USA zahlten zu viel Geld an die WHO.

Der Rückzug der USA löste weltweit Sorge aus, vor allem, weil die Vereinigten Staaten der größte Geldgeber der WHO sind. Trump hatte bereits in seiner ersten Amtszeit als US-Präsident 2020 den Austritt angeordnet. Sein Nachfolger als US-Präsident, Joe Biden, stoppte jedoch den Prozess, der ein Jahr in Anspruch nimmt.