Ökumenischer Rat verurteilt Trump-Plan zu Gaza als neokolonial

Ökumenischer Rat verurteilt Trump-Plan zu Gaza als neokolonial

Genf (epd). Der Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen, Jerry Pillay, hat den Plan von US-Präsident Donald Trump zur Übernahme des Gaza-Streifens durch die Vereinigten Staaten scharf verurteilt. Trumps Absicht sei gleichbedeutend einer ethnischen Säuberung und Neokolonisierung des Heimatlandes von zwei Millionen Palästinenserinnen und Palästinensern, erklärte Pillay am Mittwoch in Genf.

Er betonte, dass Trumps Vorschlag gegen das humanitäre Völkerrecht und die Menschenrechte verstoße. Zudem würden die jahrzehntelangen Bemühungen der internationalen Gemeinschaft, einschließlich der USA, um einen gerechten und dauerhaften Frieden für die Völker der Region missachtet. „Das Ansehen der Vereinigten Staaten von Amerika als verantwortungsbewusstes Mitglied der internationalen Gemeinschaft ist durch den Vorschlag selbst stark geschwächt“, sagte der Südafrikaner Pillay.

Bei einer Pressekonferenz mit dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu hatte Trump gesagt, die USA könnten den Gaza-Streifen „übernehmen“, und die dort lebenden Palästinenser sollten ihn verlassen. Er sagte, die USA könnten aus dem weitgehend zerstörten Gebiet eine „Riviera des Nahen Ostens“ machen.

Die Terrororganisation Hamas hatte im Oktober 2023 Israel überfallen. Daraufhin entbrannte im Gaza-Streifen ein Krieg. Seit Januar herrscht eine Waffenruhe zwischen den verfeindeten Parteien.