Er sei ein Politiker und Mensch "mit weitem Herzen und klugem Verstand" gewesen, sagt die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischöfin Kirsten Fehrs, am Samstag in Hannover. Köhler habe sich für den Zusammenhalt in der deutschen Gesellschaft eingesetzt. Zudem habe er "mit unbestechlichem Gerechtigkeitssinn" die Überwindung von Armut und Unterentwicklung in Afrika angemahnt, sagt die Hamburger Bischöfin.
Köhler sei überzeugt gewesen, dass Wohlstand nur dann möglich sei, wenn es auch der weltweiten Gemeinschaft gut gehe. "Der christliche Wert der Nächstenliebe war für ihn dabei im persönlichen, wie im politischen Handeln eine klare Leitplanke", betont Fehrs. Für sein Engagement für Afrika hatte der Rat der EKD ihm und seiner Frau 2015 die Martin-Luther-Medaille verliehen.
Der 81Jahre alte CDU-Politiker sei am frühen Samstagmorgen "nach kurzer, schwerer Krankheit im Kreise seiner Familie in Berlin verstorben", teilt Köhlers Büro in Berlin mit. Köhler war von Juli 2004 bis zu seinem Rücktritt 2010 Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland. Der amtierende Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigt Köhler in einem Kondolenzschreiben als "Glücksfall für das Land". Der evangelische Christ Horst Köhler sei überzeugt gewesen, "dass ethische Maximen und praktische Politik zusammengehören und auch zusammenpassen."