Köln, Wuppertal (epd). Der Absatz von Fairtrade-Kakao ist seit 2017 um 40 Prozent gestiegen, im vergangenen Jahr aber nicht weiter gewachsen. 2024 habe der Absatz mit rund 81.000 Tonnen auf dem Vorjahresniveau gelegen, teilte der Verein Fairtrade Deutschland am Freitag in Köln mit. Der Absatz von fairem Zucker stieg im Jahresvergleich um drei Prozent auf rund 8.100 Tonnen.
Die Fairtrade-zertifizierte Kakaobäuerinnen und -bauern erwirtschafteten ersten Hochrechnungen für 2024 zufolge rund 18 Millionen Euro an Prämie. Dabei handelt es sich um einen finanziellen Aufschlag des Fairtrade-Vereins zusätzlich zu den Verkaufspreisen, der in Gemeinschaftsprojekte vor Ort investiert wird.
Dass die Absatzzahlen im Bereich Kakao 2024 stagnierten, lag den Angaben zufolge vor allem an den extrem hohen Weltmarktpreisen. Zahlreiche Unternehmen stellten ihre Rezepturen um und mieden teurere Kakaoprodukte. Die hohen Preise resultierten vor allem aus geringen und zerstörten Ernteerträgen durch die Klimakrise, sagte Fairtrade-Vorständin Claudia Brück. Hohe Weltmarktpreise sorgten nicht zwingend zu Mehreinnahmen bei den Kakaobauern.
Das Fair-Handels-Unternehmen Gepa mit Sitz in Wuppertal verzeichnete dennoch ein Absatzplus bei Schokoprodukten von 18,4 Prozent. Rund 1.300 Tonnen Tafeln, Riegel und Saisonprodukte seien 2024 verkauft worden. Gepa-Geschäftsführer Peter Schaumberger äußerte sich erfreut über das Ergebnis - „trotz der auch für uns schwierigen Rohwaren-Situation“.
Die Bio-Kakaobohnen bezieht Gepa nach eigenen Angaben vor allem von Kleinbauerngenossenschaften aus der Dominikanischen Republik, São Tomé sowie Kakaobutter als Halbfertigprodukt aus Bolivien. Gepa wurde 1975 gegründet, um die Lebensbedingungen von Kleinbauern und Kunsthandwerkern in armen Ländern zu verbessern. Das Fairhandels-Unternehmen wird von kirchlichen Entwicklungs- und Jugendorganisationen getragen.