Alle acht Fraktionen des Stadtparlaments hätten am Montagabend einstimmig für den Standort am Kanaltorplatz vor dem geplanten "Haus für Demokratie und Vielfalt" gestimmt, sagte der Pressesprecher der Stadt, Dominik Kuhn, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Das Mahnmal nach dem Entwurf des Künstlers Heiko Hünnerkopf, der einen Turm aus den Buchstaben der Namen der neun Opfer vorsieht, solle im nächsten Jahr auf dem umgestalteten Platz mit dem Namen "Platz des 19. Februar" aufgestellt werden.
Die Entscheidung sei ein "kraftvolles Zeichen des Miteinanders in die Stadt und in die Bundesrepublik", sagte Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) laut Kuhn. Die Stadtverordnete und Schwester eines der Opfer, Saida Hashemi (SPD), habe das geplante "Haus für Demokratie und Vielfalt" ein "Symbol für demokratische Werte, ein Haus des Erinnerns und der Hoffnung" genannt.
Das Gebäude, gelegen am Eingang der Innenstadt zwischen den beiden Tatorten, werde wie der Platz bis nächstes Jahr umgebaut werden. Es solle dem Gedenken an die Opfer dienen und Raum für die "Alltagsdemokratie" schaffen, sagte Kaminsky dem epd. Dort sollten Projekte Platz finden und Begegnungen und Diskussionen stattfinden, die die demokratischen und freiheitlichen Werte stärken.
Voraussetzung für die Entscheidung der Stadtverordnetenversammlung war eine Einigung der Stadt mit der Mehrheit der Angehörigen der Opfer im vergangenen November über den Standort des Mahnmals. Etliche Angehörige hatten zunächst auf dem Marktplatz bestanden, den die Stadtverordneten wegen des dort schon stehenden Brüder-Grimm-Denkmals und der Marktnutzung ablehnten. Der Entwurf des Mahnmals war nach einem Wettbewerb schon 2022 zügig von Stadt und Angehörigen ausgewählt worden.