Freiburg (epd). Die Ehefrau von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Elke Büdenbender, tritt für die Ordination von Frauen in der katholischen Kirche ein. Es gehe darum, „wie die aktuelle kirchliche Praxis in eine gendergerechtere Zukunft umgestaltet werden kann“, schrieb die Richterin und Katholikin in einem Gastkommentar für die katholische Zeitschrift „Herder Korrespondenz“ (Februar). Das betreffe neben der Ordination die Gestaltung von Gottesdiensten, den Umgang mit männlichen Machtstrukturen in der Kirche und die Rolle der Frau in der theologischen Ausbildung, schrieb Büdenbender.
Frauen seien inzwischen in fast allen Bereichen des öffentlichen Lebens prominent vertreten. „Diese Entwicklung im Sinne der Gleichberechtigung der Geschlechter haben kirchliche Strukturen nicht in gleichem Maße nachvollzogen“, befand Büdenbender. In der evangelischen Kirche seien Frauen heute in allen Ämtern vertreten. In der katholischen Kirche bleibe die Ordination ein umstrittenes Thema.
Büdenbender zufolge stützt sich die katholische Kirche auf die Tradition und das Vorbild Jesu, der nur Männer zu Aposteln berufen habe. Befürwortende Stimmen zur Frauenordindation weisen ihren Worten nach darauf hin, dass diese Argumentation nicht mehr zeitgemäß sei und auf weibliche Perspektiven nicht verzichtet werden könne. Zudem enthalte die Bibel viele Beispiele für Frauen in geistlichen Leitungsaufgaben. „Auch ich bin dieser Ansicht“, schrieb Büdenbender.
Die Kirche habe das Potenzial, eine wichtige Rolle bei der Förderung von Frauenrechten und der Schaffung einer gerechteren Gesellschaft zu spielen. Sie könne durch ihre Botschaft der Nächstenliebe und Solidarität dazu beitragen, stereotype Geschlechterrollen zu hinterfragen und die Vielfalt von Lebensentwürfen zu fördern.