Wiesbaden (epd). Der Meldestelle „HessenGegenHetze“ sind seit dem Start vor fünf Jahren bis zum 16. Januar dieses Jahres rund 75.000 Beiträge aus sozialen Netzwerken und von Webseiten gemeldet worden. Mit 36.984 Meldungen stammte fast die Hälfte davon allein aus dem vergangenen Jahr, wie das hessische Innenministerium am Montag in Wiesbaden mitteilte: „Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (16.01.2023 bis 16.01.2024) ergab sich somit eine Steigerung im Meldeaufkommen von 44 Prozent.“
Mit der Meldestelle geht die Hessische Landesregierung den Angaben zufolge gegen Hass und Hetze im Netz vor. Sie biete Betroffenen sowie Zeuginnen und Zeugen von Hassrede „ein niederschwelliges Angebot, um gegen hasserfüllte, möglicherweise strafbare oder extremistische Inhalte aktiv zu werden“, so das Ministerium. Seit ihrer Einrichtung habe die Meldestelle 58 Prozent der eingegangenen Meldungen als Hate Speech eingestuft.
Zu den am häufigsten betroffenen Gruppen zählten demnach Politiker (28 Prozent), politisch Andersdenkende (18 Prozent) und Jüdinnen und Juden (13 Prozent). Im Vergleich zu den Vorjahren habe die Meldestelle seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 eine Zunahme um 200 Prozent von Meldungen mit antisemitischen Inhalten beziehungsweise explizit israelbezogenem Antisemitismus verzeichnet. Seit dem Angriff hätten 5.200 Meldungen einen erkennbaren Bezug zum Nahostkonflikt aufgewiesen.