DRK-Präsidentin warnt vor Unterversorgung von Pflegebedürftigen

DRK-Präsidentin warnt vor Unterversorgung von Pflegebedürftigen

Osnabrück (epd). Die Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Gerda Hasselfeldt, fürchtet, dass künftig mehr Pflegebedürftige wegen hoher Kosten für ambulante Dienste und Pflegeheime auf professionelle Pflege verzichten müssen. „Die Kosten stellen sehr viele Menschen vor enorme finanzielle Herausforderungen“, sagte sie der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Sonntag).

Pflegebedürftige und Angehörige verzichteten mitunter komplett auf die professionelle Pflege oder reduzierten ihre Leistungen massiv, was letztlich zur Unterversorgung führe, sagte Hasselfeldt. Die Pflege bleibe häufig komplett an den Familien, Freunden und Nachbarn hängen, obwohl das gar nicht die Wunschoption sei.

Die DRK-Präsidentin forderte mehr Unterstützung für die Angehörigen. Menschen, die ihren Job für die Pflege von Angehörigen aufgeben, sollten bei der Rente besser gestellt werden. Vorstellbar sei auch eine Lohnersatzleistung für pflegende Angehörige, um einen Einkommensausgleich zu ermöglichen.

Laut Hasselfeldt werden mehr als die Hälfte der knapp 5,7 Millionen Pflegebedürftigen in Deutschland allein durch Angehörige betreut. „Ich gehe davon aus, dass das noch zunehmen wird.“ Nötig sei eine Deckelung der Eigenanteile, damit die Kosten für die Pflege kalkulierbar blieben. Sie appellierte an die Bundesländer, sich mehr bei der Pflege zu engagieren. „Sie sind verpflichtet, die Investitionskosten zu leisten, was sie nur unzureichend tun.“