Düsseldorf (epd). Der Drogen- und Suchtbeauftragte der Bundesregierung, Burkhard Blienert, warnt vor einem zunehmenden Konsum harter Drogen im Land. „Wir haben gewaltige Herausforderungen vor uns. Das beginnt mit einer Kokainschwemme, wie wir sie noch nie gesehen haben, und reicht über den stark angestiegenen Crackkonsum in unseren Innenstädten bis zu der immer konkreter werdenden Gefährdung durch Fentanyl“, sagte er der „Rheinischen Post“ (Mittwoch) in Düsseldorf.
Blienert sagte der Zeitung, dass sich in den zurückliegenden zehn Jahren die Zahl der Menschen, die an den Folgen ihres Konsums illegaler Substanzen gestorben seien, fast verdoppelt habe. „Allein Kokain konsumieren mehr als doppelt so viele Menschen wie vor wenigen Jahren. Damit ist Kokain die klare Nummer eins der illegalen Drogen in Deutschland.“ Die Bundesrepublik sei zudem - vor allem wegen ihrer Häfen - ein wichtiges Land für den Kokainhandel. „Die Gewinne der organisierten Kriminalität sind enorm und die Methoden werden immer brutaler.“
Ähnliche Phänomene beobachte man in den Niederlanden, die aber die Sicherheit ihrer Häfen immer weiter erhöhten. „Es ist zu befürchten, dass dadurch bald deutsche Häfen zunehmend im Fokus organisierter Kriminalitätsstrukturen stehen“, betonte der Bundesdrogenbeauftragte.