Gebetswoche für Einheit der Christen eröffnet

Betende Frau, Nahaufnahme
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Mit der Bedeutung des Glaubens befasst sich die Gebetswoche für die Einheit der Christen, die jetzt eröffnet wurde. (Symbolbild)
Ökumene
Gebetswoche für Einheit der Christen eröffnet
Mit einem zentralen ökumenischen Gottesdienst ist im Essener Dom die diesjährige Gebetswoche für die Einheit der Christen eröffnet worden.

Bis Samstag befassen sich die teilnehmenden christlichen Kirchen mit der Bedeutung des Glaubens. Das Motto lautet "Glaubst du das?" - ein Zitat aus dem Johannesevangelium. In acht Tagesmeditationen werden zentrale Aussagen des Glaubensbekenntnisses von Nizäa aus dem Jahr 325 hervorgehoben. Vor 1.700 Jahren fand in Nizäa in der heutigen Türkei das erste ökumenische Konzil der Welt statt, das als Schlüsselmoment in der Geschichte des christlichen Glaubens gilt.

Der scheidende Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), der orthodoxe Erzpriester Radu Constantin Miron, rief dazu auf, trotz fortschreitender Säkularisierung nicht den Glauben zu verlieren. Es sei legitim, dass sich das Christentum immer wieder anders präsentiere und gestalte, "solange wir den Kern, den Mittelpunkt unseres Glaubens, nicht vernachlässigen oder gar vergessen", sagte er laut Redetext in seiner Predigt.

Miron unterstrich zudem die Bedeutung der Ökumene: Was die christlichen Kirchen eine, sei viel mehr und viel wichtiger als das, was sie trenne. An dem Gottesdienst waren Vertreterinnen und Vertreter von zwölf verschiedenen Kirchen beteiligt, darunter der katholische Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck und der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Thorsten Latzel.

Bei einem anschließenden Empfang betonte Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen (CDU), in einer Zeit wachsender gesellschaftlicher Spaltungen setze die Gebetswoche ein wichtiges Zeichen für Zusammenhalt und gegenseitiges Verständnis. Sie ermögliche es den Beteiligten, "voneinander zu lernen und die Vielfalt des christlichen Glaubens als Bereicherung zu erleben", erklärte er laut Redetext.

Die Materialien der Gebetswoche wurden von den Brüdern und Schwestern der Klostergemeinschaft Bose in Norditalien vorbereitet. Im kommenden Jahr wird die Gebetswoche für die Einheit der Christen vom 18. bis 25. Januar begangen. Die Texte kommen dann aus Armenien.

Zur 1948 gegründeten Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland gehören 18 Kirchen unterschiedlicher Traditionen. Weitere sieben Kirchen sind Gastmitglieder und fünf ökumenische Organisationen haben Beobachterstatus. Zu den Schwerpunkten der ACK-Arbeit gehören gemeinsames Gebet und der Kontakt zu anderen ökumenischen Organisationen.