Bremen (epd). Ex-Bundespräsident Christian Wulff wünscht sich mehr Zivilcourage und Einsatz für die Demokratie in Deutschland. „Wir sollten uns immer wieder klarmachen, dass Leute dafür gestorben sind, dass wir heute frei und geheim wählen können“, sagte er dem Bremer „Weser Kurier“ (Samstag). „Zu denken, das sei alles gottgegeben, ist falsch. Nichts kam von allein, und wenig ist automatisch von Dauer.“
Wulff zufolge sollte es in einer Demokratie selbstverständlich sein, die Meinung zu sagen, an Debatten teilzunehmen, zur Wahl zu gehen und sich auch mal in Ämter wählen zu lassen. Anders als in autoritären Systemen bringe das keine Nachteile, sagte der frühere niedersächsische Ministerpräsident (CDU). „Ich verneige mich vor denen, die wirklich mutig Zivilcourage gezeigt haben, etwa im Nationalsozialismus oder bei der friedlichen Revolution in der DDR.“
Die Devise müsse lauten: „Runter von der Tribüne, rauf aufs Spielfeld und mitmachen, auch wenn das Trikot danach ramponiert ist. Für unsere Demokratie.“ Es gelte, sich einzusetzen, anstatt immer lauter zu meckern, betonte er.