Berlin (epd). Viele NS-Gedenkstätten in Deutschland verzeichnen ein ungebrochen hohes Besucherinteresse. Wie eine Umfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) unter den Gedenkstätten ergab, sind die Besucherzahlen im vergangenen Jahr an vielen Erinnerungsorten der NS-Schreckensherrschaft nach oben gegangen. Das gilt etwa für die KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen in Brandenburg, die 2024 fast eine halbe Million Besucher und Besucherinnen zählte. Auch die KZ-Gedenkstätte Dachau in Bayern, die mehr als 900.000 Menschen besuchten, sprach von einem „stetig steigenden Interesse“.
Fast alle Berliner NS-Erinnerungsorte wie die Ausstellung unter dem Holocaust-Mahnmal, die Gedenkstätte Deutscher Widerstand und das Haus der Wannsee-Konferenz verzeichneten im vergangenen Jahr mehr Besucherinnen und Besucher. Das Berliner Dokumentationszentrum Topographie des Terrors berichtete von einem Besucherrückgang um knapp 21 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Sie war mit knapp 1,63 Millionen Gästen im vergangenen Jahr aber der am meisten besuchte Ort des Gedenkens und der Information über das Nazi-Regime.
Viele Gedenkstätten planen anlässlich des 80. Jahrestags der Befreiung der NS-Konzentrationslager und des Endes des Zweiten Weltkriegs in diesem Jahr besondere Veranstaltungen und Aktionen. Mehrere Erinnerungsorte wollen sich an der geplanten Social-Media-Kampagne „#GeradeJetzt“ beteiligen. Die Brandenburger Gedenkstätten erwarten rund 30 Überlebende des Holocaust zu Gedenkfeiern.