"Kirche in Not" beklagt Ermordung von 13 Priestern im Jahr 2024

"Kirche in Not" beklagt Ermordung von 13 Priestern im Jahr 2024

München (epd). Für das vergangene Jahr hat das Hilfswerk „Kirche in Not“ 13 Morde an katholischen Priestern und Ordensleuten dokumentiert. Außerdem habe es weltweit 38 Entführungen und 71 Inhaftierungen von Kirchenmitarbeitern gegeben, die von religiöser Verfolgung betroffen waren oder in Ausübung ihres Dienstes attackiert wurden, teilte die katholische Organisation am Freitag in München mit.

Bei den Tötungsdelikten gegen Geistliche handelt es sich den Angaben zufolge unter anderem um je zwei Fälle in den USA und Südafrika. Jeweils ein Seelsorger kam in Südsudan, Kamerun, Ecuador, Mexiko, Venezuela, Kolumbien, Spanien und Polen gewaltsam ums Leben.

Das letzte Tötungsdelikt gegen einen Geistlichen 2024 ereignete sich „Kirche in Not“ zufolge am zweiten Weihnachtstag. Unbekannte hätten den Priester Tobias Chukwujekwu Onkonkwo im Südosten Nigerias erschossen, als er auf der Autobahn unterwegs war.

2023 gab es laut „Kirche in Not“ 14 Tötungen von Priestern oder Ordensleuten, drei mehr als zunächst in der Jahresbilanz ausgewiesen. Dies sei auf nachträgliche Meldungen aus den Ländern zurückzuführen, sagte Sprecher André Stiefenhofer auf epd-Anfrage.

In Nigeria, Haiti und Nicaragua waren nach der Statistik von „Kirche in Not“ die meisten Entführungen und Festnahmen von katholischen Kirchenmitarbeitern zu verzeichnen. In Haiti, wo bewaffnete Banden in Teilen die Kontrolle übernahmen, zählte „Kirche in Not“ im vergangenen Jahr 18 Entführungsfälle, 2023 waren es zwei.

Die päpstliche Stiftung „Kirche in Not“ wurde 1947 gegründet und agiert heute in rund 140 Ländern als pastorales Hilfswerk.