Nürnberg (epd). Der Deutsche Caritasverband hat am Mittwoch in Nürnberg seine Jahreskampagne 2025 unter dem Motto „Da kann ja jeder kommen. Caritas öffnet Türen“ gestartet. Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa schlug zum offiziellen Start eine Liste von zehn Thesen mit Erwartungen an die Politik an eine rote Tür. Weitere 1.000 Türen sollten in den nächsten Monaten in ganz Deutschland darauf hinweisen, wie wichtig es sei, die Türen von sozialen Einrichtungen und Diensten offenzuhalten, hieß es. „Diese Thesen gehören in einen öffentlichen Diskurs“, sagte Welskop-Deffaa.
Die Caritas kritisierte mit Blick auf den vorgezogenen Termin der Bundestagswahl, der Wahlkampf und die Art der Diskussion ließen das Soziale oft als „Große Sparbüchse der Politik“ erscheinen. Daher habe die Kampagne eine neue Tonalität bekommen. Welskop-Deffaa erklärte: „Wir wollen klarmachen: Die Caritas kann Türen nur offen halten, wenn die politischen Rahmenbedingungen stimmen.“ Zu den Forderungen des Verbands gehört unter anderem, dass der Sozialstaat nicht erst dann greift, wenn Menschen bereits in einer Notsituation sind, sondern präventiv agieren soll. Klimapolitik solle entschlossener, das Miteinander der Generationen sowie Familien müssten gestärkt werden.
Parallel zum Kampagnenstart in Nürnberg stellte der Deutsche Caritasverband in Hildesheim und in Bad Neuenahr-Ahrweiler rote Türen auf. In diesen drei Städten sind drei der vier Fotos für die Kampagnenplakate der diesjährigen Aktion entstanden. Die Bilder zeigen einen Streetworker in Nürnberg, ein zerstörtes Grundstück nach der Flutkatastrophe im Ahrtal sowie eine Babylotsin an einem Hildesheimer Krankenhaus. Das vierte Plakatmotiv zeigt humanitäre Hilfe in Haiti. Die Motivauswahl soll den Angaben zufolge deutlich machen, dass die Türen der Caritas für alle Menschen offen stehen.