Unicef warnt vor tödlichen Gefahren durch Munitionsreste in Syrien

Unicef warnt vor tödlichen Gefahren durch Munitionsreste in Syrien

Genf (epd). Das Hilfswerk Unicef hat vor den tödlichen Gefahren für die Bevölkerung durch nicht explodierte Munition in Syrien gewarnt. Allein im Dezember seien Berichte über den Tod von 116 Kindern durch Munitionsrückstände und Blindgänger in dem Land eingetroffen, teilte das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen am Dienstag in Genf mit.

In den vergangenen neun Jahren seien mindestens 422.000 Unfälle mit nicht explodierten Sprengkörpern registriert worden. In rund der Hälfte davon seien die Kinder verletzt oder gar getötet worden. Nach Jahren des Kriegs lauere in vielen Gegenden Syriens die oft unsichtbare Gefahr. Sofortige Investitionen seien nötig, um die Munitionsrückstände zu entschärfen und zu räumen.

Im Jahr 2011 begann der bewaffnete Konflikt in Syrien, nachdem das Regime von Machthaber Baschar al-Assad einen Volksaufstand brutal niedergeschlagen hatte. Im Dezember des vorigen Jahres nahmen Rebellen unter Führung der islamistischen Miliz Hayat Tahrir Al-Sham (HTS) Damaskus ein und stürzten Assad. Eine Übergangsregierung soll das Land befrieden und ein neues politisches System errichten.