Bundesopferbeauftragter sagt Hilfe nach Weihnachtsmarkt-Anschlag zu

Bundesopferbeauftragter sagt Hilfe nach Weihnachtsmarkt-Anschlag zu

Magdeburg (epd). Der Opferbeauftragte Roland Weber hat umfassende Hilfen des Bundes für die Opfer des Weihnachtsmarkt-Attentats in Magdeburg zugesagt. „Unser Land darf und wird die Betroffenen des Anschlags nicht allein lassen“, sagte Weber am Montag in Magdeburg: „Der Anschlag ist in seiner Dimension beispiellos in der jüngeren Vergangenheit unseres Landes.“

Zwischen 600 und 800 Betroffen hätten sich bisher gemeldet, sagte Weber. Die Erfahrung zeige aber, dass es noch deutlich mehr werden könnten. Betroffene sind nach seinen Worten etwa Menschen, die Angehörige verloren haben, verletzt wurden oder Augenzeugen der Tat oder psychisch betroffen sind. Dazu gehörten etwa auch Sanitäter, Feuerwehrleute oder Notfallseelsorger. Man werde vor allem als Lotse tätig sein und über Hilfsangebote informieren.

Im Gegensatz zum Anschlag auf dem Breitscheidplatz in Berlin sei es gelungen, sehr schnell Kontakt zu den Betroffenen herzustellen. Mehr als 600 Personen seien bereits schriftliche Unterstützungsangebote unterbreitet, etwa 230 Gespräche bereits geführt worden.

Weber betonte die Absicht der Bundesregierung, die Betroffenen wie Terroropfer einzustufen. Das habe Auswirkungen auf die Entschädigungszahlungen in Millionenhöhe, sagte er. Dazu müsse der Bundestag die Finanzmittel freigeben.

Am 20. Dezember war ein 50 Jahre alter Arzt, der seit 2006 in Sachsen-Anhalt lebt und aus Saudi-Arabien stammt, ungebremst mit einem Auto durch eine Budengasse auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg gefahren. Dabei tötete er sechs Menschen, rund 300 wurden verletzt. Der Mann war in den sozialen Netzwerken als aggressiver Islamkritiker und AfD-Sympathisant aufgefallen. Er sitzt seit der Amokfahrt in Untersuchungshaft.