Frankfurt a.M. (epd). Bei einer Einführung eines unbezahlten ersten Krankheitstages würde einer Umfrage zufolge die Mehrheit der Menschen in Deutschland gesundheitlich angeschlagen arbeiten. 53 Prozent der Befragten einer Untersuchung des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag des Portals web.de gaben an, bei Einführung eines solchen Karenztages erkältet zur Arbeit zu gehen. Die Umfrage sei repräsentativ, hieß es.
Ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer würden den Angaben zufolge eher auf Lohn verzichten als jüngere. Beschäftigte im Alter zwischen 30 und 39 würden zu 62 Prozent erkältet arbeiten gehen, Menschen jenseits der 65 nur zu 46 Prozent.
Deutlich unterschieden sich auch die Antworten von Eltern und Kinderlosen. Sind Kinder im Haushalt, würden 62 Prozent der Beschäftigten krank zur Arbeit gehen. Bei Kinderlosen sind es 52 Prozent. „Eine naheliegende Erklärung wäre, dass Kinder Geld kosten, Eltern also nicht auf Lohn verzichten können“, teilte web.de mit.
In der vergangenen Woche hatte Allianz-Chef Oliver Bäte im „Handelsblatt“ vorgeschlagen, die Lohnfortzahlung am ersten Krankheitstag zu streichen. Der Karenztag bei Krankmeldungen wurde in den 1970er Jahren abgeschafft.