Zeitung: Bundesregierung stellt 174.000 Visa zu Erwerbszwecken aus

Zeitung: Bundesregierung stellt 174.000 Visa zu Erwerbszwecken aus

Berlin (epd). Die Zahl der deutschen Visa für Fachkräfte aus dem Ausland ist einem Zeitungsbericht zufolge weiter gestiegen. Im vergangenen Jahr seien von deutschen Stellen ersten Hochrechnungen zufolge insgesamt rund 174.000 Visa zu Erwerbszwecken erteilt worden, meldete die „Welt am Sonntag“ unter Berufung auf Regierungskreise. Das sei ein neuer Rekord und ein Anstieg von mehr als zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Die Zahl solcher Visa ist demnach in den vergangenen fünf Jahren konstant gestiegen, außer im Jahr 2020. Unter den fünf wichtigen Herkunftsländern waren laut dem Bericht zwischen 2019 und 2023 in jedem Jahr Serbien sowie Bosnien-Herzegowina und in vier von fünf Jahren Indien und Kosovo.

Um das Arbeitskräfteangebot in Deutschland langfristig konstant zu halten, wäre eine jährliche Zuwanderung von 270.000 bis 350.000 ausländischen Arbeitskräften nötig, zitierte die „Welt am Sonntag“ aus einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit. Weil innerhalb der EU die Arbeitnehmerfreizügigkeit gilt, müssen nur Personen aus Drittstaaten Erwerbsvisa beantragen.

Der Anstieg zeige zwar, dass es Deutschland immer besser gelinge, Fachkräfte aus dem außereuropäischen Ausland zu gewinnen, sagte der Ökonom Wido Geis-Thöne vom arbeitgebernahen Institut der deutschen Wirtschaft (IW) der Zeitung. Es kämen allerdings bei Weitem nicht alle Visumsinhaber auch tatsächlich nach Deutschland und würden am Arbeitsmarkt aktiv.