Der Bürgermeister des brandenburgischen Jüterbog, Arne Raue, steht wegen Angriffen auf Kirchenvertreter in einem Youtube-Beitrag in der Kritik. Bischof Christian Stäblein, erklärte, es dürfe nicht zugelassen werden, "dass Hetze unser Miteinander zersetzt".
Raue ist vor einigen Wochen der AfD beigetreten und damit Brandenburgs erster hauptamtlicher AfD-Bürgermeister. In seinem von ihm selbst als privat bezeichneten Youtube-Beitrag vom 31. Dezember wirft er Pfarrerin Falk unter anderem vor, Straftaten von Flüchtlingen gedeckt zu haben. Wiarda wirft er vor, er hetze und spalte "den ganzen Tag". In dem Youtube-Beitrag greift Raue unter anderem auch Sozialdemokraten, Grüne und die Initiative "Omas gegen Rechts" an, mokiert sich über die Parole "Nazis raus", kritisiert Zuwanderung und wirbt für die AfD.
Die evangelische Kirche hat dem AfD-Bürgermeister der brandenburgischen Stadt Jüterbog, Arne Raue, rechtliche Schritte angedroht. Sollte Raue seine Äußerungen nicht bis Freitagmittag öffentlich zurücknehmen und sich entschuldigen, werde Anzeige wegen Verleumdung erstattet, heißt es in einer im Internet veröffentlichen Erklärung der Gesamtkirchengemeinde Jüterbog-Kloster Zinna.
Die Gemeinde kündigte für den Fall zugleich an, die Landrätin als Dienstvorgesetzte aufzufordern, dienstrechtliche Schritte gegen den Beamten einzuleiten, hieß es. Diese könnten laut Dienstrecht bis zur Suspendierung führen. Raue sage bewusst die Unwahrheit, um Pfarrerin Mechthild Falk und Pfarrer Tileman Wiarda zu verleumden. Er betreibe Hetze und vertrete ein "rechtslastiges Weltbild".
Bischof Stäblein betonte, er danke Pfarrerin Falk und Pfarrer Wiarda "für den sehr guten Dienst, den sie für ihre Kirche und die Menschen in Jüterbog machen". Die Landeskirche unterstütze beide in ihrem Tun und stehe an der Seite der engagierten Christinnen und Christen in Jüterbog.