Kongo: Dutzende Verletzte nach Kämpfen zwischen Rebellen und Armee

Kongo: Dutzende Verletzte nach Kämpfen zwischen Rebellen und Armee

Nairobi, Goma (epd). Die Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ ist besorgt angesichts der jüngsten Eskalation der Kämpfe im Osten der Demokratischen Republik Kongo. Das Territorium Masisi in der Provinz Nord-Kivu sei in den vergangenen Tagen Schauplatz schwerer Zusammenstöße gewesen, erklärte die medizinische Hilfsorganisation am Mittwoch in Goma. Die humanitäre Lage verschlechtere sich damit weiter.

Seit Beginn des Jahres haben die Kämpfe zwischen der Rebellengruppe M23 und der Armee in der Region wieder zugenommen. Teams von „Ärzte ohne Grenzen“ unterstützen nach eigenen Angaben die Versorgung von knapp 160 Verletzten, sowohl in Nord-Kivu als auch in der angrenzenden Provinz Süd-Kivu. Laut den Vereinten Nationen wurden in den vergangenen Tagen mehr als 100.000 Menschen durch die Kämpfe vertrieben.

Die M23-Rebellenbewegung war vor drei Jahren wieder erstarkt und nimmt immer wieder Gebiete ein. Zuletzt eroberten die Kämpfer das Masisi-Territorium und näherten sich der Regionalhauptstadt Goma auf bis zu 80 Kilometer. Die Rebellen geben an, Angehörige der Tutsi-Volksgruppe gegen Diskriminierung schützen zu wollen. Bei dem Konflikt geht es aber auch um Rohstoffe. Im Mai etwa hatte M23 ein Coltan-Abbaugebiet erobert. Der Rohstoff ist für die Herstellung von elektronischen Geräten wie Laptops, Handys oder Elektrofahrzeugen wichtig.

Laut UN-Berichten wird die Rebellengruppe von der Regierung Ruandas unterstützt, was immer wieder zu diplomatischen Konflikten zwischen den Nachbarländern führt. Versuche, eine Waffenruhe auszuhandeln, sind bisher gescheitert.