Potsdam (epd). In der Debatte über ein bundesweites Böllerverbot hat Brandenburgs Innenministerin Katrin Lange (SPD) den Forderungen eine Absage erteilt. Sie lehne ein generelles Böllerverbot ab, sagte sie am Dienstag im RBB-Inforadio. Sie sei „nicht dafür, allen etwas zu untersagen, nur weil sich einige nicht an die Regeln und die Gebote der Vorsicht halten“. Die Verbotsdebatte führe zu nichts, weil sie am eigentlichen Problem vorbeigehe.
Lange betonte, besonders gefährliche Feuerwerkskörper wie Kugelbomben seien bereits für den privaten Gebrauch verboten. Gegen Sprengstoffkriminalität und Straftäter, die andere mit Feuerwerk angreifen, müsse härter durchgegriffen werden. Bereits geltende Verbote müssten besser durchgesetzt werden.
Die brandenburgische Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Anita Kirsten, sprach sich für ein bundesweites Böllerverbot aus. Das Sprengstoffgesetz sollte geändert werden, damit Feuerwerk nur noch von zertifizierten Fachkundigen gekauft und gezündet werden darf, sagte sie der „Märkischen Allgemeinen Zeitung“ (Dienstag). Sprengstoff in den Händen von Menschen, die gerade zu Silvester auch unter Alkohol- oder Drogeneinfluss stünden, sei gefährlich.
Die Deutsche Umwelthilfe und die GdP hatten am Montag knapp zwei Millionen Unterschriften für ein Verbot von privatem Silvesterfeuerwerk an das Bundesinnenministerium übergeben. In der Silvesternacht hatte es besonders durch Explosionen in Deutschland illegaler Kugelbomben Tote, Schwerverletzte und teils hohen Sachschaden gegeben.