Tegucigalpa, Mexiko-Stadt (epd). In Honduras sind drei hochrangige Militärs wegen der mutmaßlichen Verantwortung für die Ermordung eines Protestierenden während des Putsches 2009 verhaftet worden. Dies berichtete die honduranische Tageszeitung „La Tribuna“ am Montag (Ortszeit). Demnach stellte die Sonderstaatsanwaltschaft für Menschenrechte unter anderem einen Haftbefehl für den ehemaligen Generalstabschef Romeo Orlando Vásquez Velásquez aus, der als einer der Drahtzieher des Putsches gegen den damaligen Präsidenten Manuel Zelaya gilt.
Auch Velásquez' damaliger Stellvertreter Venancio Cervantes Suazo und Carlos Roberto Puerto Fúnez, zur Tatzeit der Befehlshaber des Kommandos für Sondereinsätze, wurden demnach verhaftet. Den drei Militärs wird die Ermordung von Isy Obed Murillo Mencías sowie schwere Körperverletzung in einem weiteren Fall vorgeworfen. Die beiden Opfer hatten am internationalen Flughafen von Honduras Hauptstadt Tegucigalpa für die Rückkehr des verfassungsmäßigen Präsidenten José Manuel Zelaya Rosales demonstriert, als Soldaten das Feuer eröffneten.
Der linksgerichtete Präsident Manuel Zelaya war 2009 vom Militär gestürzt worden. Nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft war das Vorgehen der Streitkräfte gegen die Protestierenden „unverhältnismäßig brutal“, da sie wahllos auf Bürger geschossen hätten. Diese Aktionen seien keine Einzelfälle, sondern Verbrechen, „die von Teilen der Streitkräfte auf direkten Befehl des Generalstabschefs, des stellvertretenden Generalstabschefs und des Direktors für Sondereinsätze ausgeführt wurden“.