Magdeburg, Naumburg (epd). Die Zahl der Todesopfer des Magdeburger Weihnachtsmarkt-Anschlags hat sich auf sechs erhöht. Eine 52-jährige Frau sei in der Nacht zum Montag ihren Verletzungen erlegen, teilte ein Sprecher der zuständigen Generalstaatsanwaltschaft Naumburg dem Evangelischen Pressedienst (epd) mit.
Die Frau sei bei dem Attentat am 20. Dezember verletzt worden und in einem Krankenhaus im Umland von Magdeburg gestorben, hieß es. Am Freitag hatte das Innenministerium in Magdeburg mitgeteilt, dass sich auch die Zahl der Verletzten deutlich erhöht hat. Mittlerweile gehe man von 299 Personen aus, hieß es.
Der Opferbeauftragte der Bundesregierung, Roland Weber, der die Betreuung der Anschlagsopfer übernommen hat, spricht sogar von aktuell 531 Betroffenen des Attentats. Dazu zählten nicht nur die unmittelbar Verletzten, sondern etwa auch Augenzeugen, die sich im Einwirkungsbereich des Täters aufgehalten haben, oder Menschen, die Angehörige verloren haben, sagte ein Sprecher des Opferbeauftragten.
Kurz vor Weihnachten war ein 50-jähriger Mann aus Saudi-Arabien mit einem Auto in eine Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg gefahren. Bei der Amokfahrt tötete er unter anderem ein neunjähriges Kind. Der Mann, der zuletzt als Arzt im Maßregelvollzug in Bernburg bei Magdeburg tätig war, wurde festgenommen und befindet sich in Untersuchungshaft.
Ein Gutachten soll den Angaben zufolge klären, ob der Mann psychisch krank ist. Das Motiv des Täters ist nach wie vor unklar. Laut Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) war der Mann offenbar islamophob.