Berlin (epd). Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Reem Alabali-Radovan (SPD), hat nach dem Anschlag in Magdeburg vor einer politischen Instrumentalisierung der Tat gewarnt. „Terror hat immer das Ziel, den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu zerstören, Menschen zu spalten und Angst zu verbreiten“, teilte Alabali-Radovan am Montag mit. Leider werde auch diese Tat nun als Ventil genutzt, um Rassismus freien Lauf zu lassen.
Seit dem Wochenende berichten Beratungsstellen in und um den Raum Magdeburg der SPD-Politikerin zufolge von einer zunehmend feindseligen Stimmung und gewaltsamen Übergriffen gegenüber Migrantinnen und Migranten sowie Musliminnen und Muslimen auf offener Straße. „Das dürfen wir auf keinen Fall hinnehmen“, sagte Alabali-Radovan. Sie forderte die Menschen auf, sich „jedem Versuch der politischen Instrumentalisierung dieser Tat“ entgegenzustellen.
Am Freitagabend war ein 50-jähriger Mann mit einem Auto ungebremst durch eine Budengasse auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt gerast. Dabei wurden fünf Menschen getötet und mehr als 200 Menschen verletzt. Der aus Saudi-Arabien stammende Mann war in den sozialen Netzwerken als aggressiver Islamkritiker und AfD-Sympathisant aufgefallen.