Evangelischer Friedensverband: Mehr Beratungen zu Wehrdienst

Evangelischer Friedensverband: Mehr Beratungen zu Wehrdienst

Bonn (epd). Die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) hat in diesem Jahr einen Anstieg von Beratungsfällen zu Wehrdienst und Kriegsdienstverweigerung registriert. Hintergrund seien die Diskussionen um eine Wiedereinführung einer allgemeinen Wehrpflicht, auch für Frauen, sowie um eine „Neue Dienstpflicht“, erklärte die EAK am Montag in Bonn. Betrug die Zahl der Beratungsfälle bis Oktober dieses Jahres 321, lag sie im gesamten vergangenen Jahr noch bei 251.

Fragen zu Möglichkeiten der Kriegsdienstverweigerung stellten nicht nur „Ungediente“, sondern auch Reservistinnen und Reservisten sowie aktive Soldatinnen und Soldaten, erläuterte EAK-Geschäftsführer Wolfgang Burggraf.

Die EAK ist nach eigenen Angaben eine der wenigen Organisationen, die seit Aussetzung der Wehrpflicht 2011 noch bundesweit Beratungen für Kriegsdienstverweigerer anbietet. Derzeit seien acht Beraterinnen und Berater in den Landes- und Freikirchen tätig. Angesichts der zunehmenden Anfragen will die EAK versuchen, möglichst für alle Landes- und Freikirchen in Deutschland entsprechende Beratungsangebote aufzubauen. Auf der Homepage der EAK (www.eak-online.de) hält der Friedensverband erste Informationen für Interessierte bereit.

Die EAK ist innerhalb der „Konferenz für Friedensarbeit im Raum der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)“ der Dachverband für diejenigen, die in den evangelischen Landeskirchen und Freikirchen für Fragen der Kriegsdienstverweigerung und Friedensarbeit zuständig sind.