Amman, Genf (epd). Den Menschen im nördlichen Gaza-Streifen droht laut dem UN-Nothilfekoordinator Tom Fletcher eine Hungersnot. Das Gebiet sei seit zwei Monaten nahezu vollständig von Israel belagert, erklärte Fletcher am Montag in Jordaniens Hauptstadt Amman.
Die israelischen Behörden verweigerten den UN-Helfern und ihren Partnern den Zugang in den nördlichen Gaza-Streifen. Seit dem 6. Oktober seien mehr als 100 Anträge auf Einreise abgelehnt worden.
Außerdem sei der Zusammenbruch von Recht und Ordnung zu erleben. Bewaffnete lokale Banden plünderten systematische Hilfsgüter. Infolgedessen sei es trotz des enormen humanitären Bedarfs fast unmöglich geworden, auch nur einen Bruchteil der dringend benötigten Hilfe zu leisten.
Der Süden des Gaza-Streifens sei extrem überbevölkert. Das führe zu entsetzlichen Lebensbedingungen und einem großen Bedarf an humanitärer Hilfe. Im gesamten Gaza-Streifen gingen die israelischen Luftangriffe auf dicht besiedelte Gebiete weiter. Zerstörung, Vertreibung und Tod seien die Folge.
Die Terrorgruppe Hamas überfiel im Oktober 2023 aus dem Gaza-Streifen heraus Israel und löste damit den aktuellen Nahost-Krieg aus. Die Israelis reagierten mit einem Bombardement und einer Abriegelung des Gaza-Streifens, später starteten sie eine Bodenoffensive.