Verband kritisiert rechtsextreme Demonstration in Magdeburg

Verband kritisiert rechtsextreme Demonstration in Magdeburg

Halle, Magdeburg (epd). Das Landesnetzwerk Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt (LAMSA) warnt von der Instrumentalisierung der Amokfahrt auf dem Magdeburger Weihnachtmarkt durch die rechte Szene. Es sei inakzeptabel, dass Magdeburg in einer solch schweren Zeit des kollektiven Trauerns zum Schauplatz von Hass und Hetze werde, erklärte der Verband am Sonntag in Halle. Die Zivilgesellschaft müsse sich geschlossen gegen rechte Narrative stellen, um das würdevolle Gedenken an die Verstorbenen und Hinterbliebenen zu wahren.

Als Reaktion auf den Anschlag hatten sich am Samstagabend im Magdeburg nach Polizeiangaben rund 2.100 Rechtsextreme auf einer Kundgebung am Hasselbachplatz versammelt. Dabei sei es vereinzelt zu körperlichen Auseinandersetzungen gekommen, woraufhin mehrere Strafverfahren eingeleitet wurden, hieß es. Laut Beobachtern vor Ort skandierten die Rechtsextremen mehrfach Nazi- und ausländerfeindliche Parolen und forderten eine sofortige „Remigration“.

Laut dem Landesnetzwerk haben Mitarbeiterinnen und Mitglieder des Verbandes mehrere Angriffe, Bedrohungen und Beleidigungen am Rande der rechtsextremen Demonstration bestätigt. „Offensichtlich ist es diesen bodenlos unanständigen Menschen nicht genug, dass die Landeshauptstadt um den Verlust von fünf Menschenleben trauert und das Ganze verarbeiten muss. Sie verbreiten gezielt falsche Narrative und greifen die Menschen an“, erklärte Geschäftsführer Mamad Mohamad. Es sei Aufgabe aller demokratischen Kräfte, gemeinsam dafür zu sorgen, dass Magdeburg nicht in den Sog extremistischer Ideologien gerate.