Petition gegen Neonazi-Aufmarsch in Chemnitz gestartet

Petition gegen Neonazi-Aufmarsch in Chemnitz gestartet

Chemnitz, Berlin (epd). Gegen einen zur Eröffnung der europäischen Kulturhauptstadt Chemnitz 2025 angemeldeten Neonazi-Aufmarsch ist eine Petition gestartet worden. Unter dem Titel „Kein Fußbreit dem Faschismus - Keine Nazidemos in Chemnitz!” habe das Bündnis “Aufstehen gegen Rassismus Chemnitz” bereits 5.000 Unterschriften gesammelt, teilte die Kampagnen-Organisation „Campact“ am Freitag in Berlin mit. Der Demonstration der rechtsextremen Gruppierung „Freie Sachsen“ ist zur Eröffnung der Kulturhauptstadt am 18. Januar in Chemnitz geplant.

Mit der Petition fordert das Bündnis den Chemnitzer Oberbürgermeister Sven Schulze (SPD), die demokratischen Fraktionen im Stadtrat und das Management der Kulturhauptstadt dazu auf, die Feierlichkeiten nicht durch Rechtsextremisten zu gefährden. Bündnissprecherin Gabi Engelhardt erklärte, „wir fordern eine klare, öffentliche Positionierung vom Oberbürgermeister und dem Chef der Kulturhauptstadt gegen die anhaltenden Neonazi-Mobilisierungen in unserer Stadt“.

Chemnitz erwarte viele internationale Gäste, die einen schönen Tag erleben wollten. Dass Nazis ausgerechnet an dem Tag auf prominenten Plätzen in der Innenstadt marschieren dürfen, sei inakzeptabel. Das Bündnis werde einen Gegenprotest organisieren. Die Petition wurde auf der Plattform von „Campact“ eingestellt.

2018 war Chemnitz wegen rechtsextremer Ausschreitungen bundesweit in die Schlagzeilen geraten. Die Petition richte sich auch gegen eine Wiederholung dieser Ereignisse, hieß es. Laut der Chemnitzer Stadtverwaltung sind für den 18. Januar bislang fünf Demonstrationen angemeldet.