Köln (epd). In Deutschland arbeiten nach Angaben des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) rund 80.000 syrische Fachkräfte in sogenannten Engpassberufen wie etwa in der Krankenpflege, Kraftfahrzeugtechnik oder Bauelektrik. Sie trügen wesentlich dazu bei, die Fachkräftelücke auf dem deutschen Arbeitsmarkt zu verringern, teilte das Forschungsinstitut am Mittwoch in Köln mit. Eine Rückkehr der knapp eine Million in Deutschland lebenden Syrer in ihr Herkunftsland, über die seit dem Sturz des Assad-Regimes verstärkt diskutiert wird, könnte den Personalmangel in diesen Branchen verschärfen.
„Erwerbstätige Syrer sind eine Stütze für den deutschen Arbeitsmarkt“, betonte IW-Experte Fabian Semsarha. „Umso wichtiger ist es, dass sie eine langfristige verlässliche Bleibeperspektive bekommen.“ Um sowohl Unternehmen als auch den Beschäftigten langfristige Planungssicherheit zu gewährleisten, seien klare politische Rahmenbedingungen notwendig.
Allein in der Gesundheits- und Krankenpflege sind nach einer IW-Studie 2.157 syrische Fachkräfte beschäftigt. Rund 5.300 Syrerinnen und Syrer arbeiteten als Ärztinnen und Ärzte in Krankenhäusern und Arztpraxen. Als Kfz-Mechatroniker waren zwischen Juni 2023 und Mai 2024 mehr als 4.000 syrische Mitarbeiter beschäftigt. Auch in anderen Berufen, in denen derzeit viele offene Stellen unbesetzt bleiben, arbeiteten viele Syrer, hieß es. Dazu zählten beispielsweise die Bauelektrik, die Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik oder der Metallbau.