Weihnachten beginnt in diesem Jahr bereits am 20. Dezember: Seit 1982 zeigt die ARD am letzten Freitag vor den Festtagen zur Freude vieler Menschen "Der kleine Lord". Der Klassiker mit Alec Guiness als mürrischem Misanthrop, der durch seinen kleinen Enkel zum Menschenfreund wird, erreicht heute ein noch größeres Publikum als vor 20 Jahren.
Auch sonst bleiben die Sender alten Sehgewohnheiten treu: In Sat.1 verteidigt "Kevin Allein zu Haus" an Heiligabend um 20.15 Uhr wie in jedem Jahr sein Elternhaus clever gegen Einbrecher. Tags drauf folgt die Fortsetzung. RTL zeigt an beiden Feiertagen ein "Weihnachts-Special" des Dauerbrenners "Wer wird Millionär?" mit Günther Jauch, und im ZDF präsentiert Helene Fischer am 25. Dezember ihr Show-Feuerwerk mit internationalen Gästen.
ProSieben kontert die Weihnachtsstimmung der Konkurrenz wie gewohnt mit Kinohits: an Heiligabend mit einer Wiederholung des ersten Films der Trilogie "Herr der Ringe", am ersten Feiertag mit der überlangen Neuverfilmung von "Dune". Im Ersten dürfen die "Sissi"-Filme mit Romy Schneider ebenso wenig fehlen wie die Weihnachtsdauerschleife mit dem Defa-Märchen "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel", das nach seiner Ausstrahlung am 24. Dezember um 13.40 Uhr durch die Dritten Programm der ARD wandert.
Aber interessanter sind die Premieren: Erstmals lädt Horst Lichter am 24. Dezember im Zweiten um 20.15 Uhr zum "Bares-für-Rares-Weihnachtsabend". Die Sendung wurde auf Schloss Drachenburg am Drachenfels bei Bonn aufgezeichnet und bietet laut Ankündigung des ZDF neben den üblichen alten Schätzchen viele besinnliche Momente.
Ronja Räubertochter und Dornröschen für Kinder
Das Erste zeigt am ersten Weihnachtsfeiertag ab 20.15 Uhr die ersten drei Folgen der auch mit ARD-Geld entstandenen schwedischen Serie "Ronja Räubertochter" und am zweiten Weihnachtsfeiertag ab 18 Uhr drei weitere Folgen. Die mit großem Aufwand produzierte Fantasy-Adaption des Buchs von Astrid Lindgren ist nichts für das Nachmittagsprogramm, denn sie ist für kleine Kinder zu spannend und stellenweise ziemlich gruselig.
Für die Kleineren gibt es dafür wie gewohnt bei ARD und ZDF an den Nachmittagen alte und neue Märchenfilme: Das Zweite zeigt am 24. Dezember um 15 Uhr eine optisch opulente Variation des Märchenklassikers "Dornröschen". Im Ersten läuft am 25. Dezember um 14.45 Uhr das "Märchen von der silbernen Brücke": Hier liegt das Schicksal der Märchenwelt in der Hand zweier Bäckerkinder. Außerdem zeigt die ARD am 24. und 25. Dezember die Märchenklassiker "Die Bremer Stadtmusikanten", "Schneewittchen" und "Die Prinzessin auf der Erbse".
Im ZDF haben am ersten und zweiten Weihnachtstag nachmittags insgesamt drei Folgen der internationalen Koproduktion "Fünf Freunde" nach den Büchern von Enid Blyton Premiere. Auf Arte dokumentiert der Film "Jesus Goes To Hollywood" am 25. Dezember um 22.25 Uhr, wie kulturelle und gesellschaftliche Einflüsse seit den Anfängen des Kinos das Bild Jesu geprägt haben. Am Abend des zweiten Feiertags gibt es im Ersten mit "Made in China" einen eher wenig weihnachtlichen "Tatort" aus Dortmund, der ein Familiendrama mit Industriespionage vermengt.