Menschenrechtler: Vergewaltigungen als Kriegswaffe im Sudan

Menschenrechtler: Vergewaltigungen als Kriegswaffe im Sudan

Nairobi, New York (epd). Milizen im Sudan setzen laut Human Rights Watch sexualisierte Gewalt in großem Ausmaß als Kriegswaffe ein. Die paramilitärischen Rapid Support Forces, die gegen die Regierungstruppen kämpfen, und allierte Milizen hätten im zurückliegenden Jahr in der Region Süd-Kordofan zahlreiche Vergewaltigungen verübt und Frauen als Sexsklavinnen gehalten, heißt es in einem am Sonntagabend (Ortszeit) in New York veröffentlichten Bericht der Menschenrechtsorganisation.

Dies seien Kriegsverbrechen und könnten sich als Verbrechen gegen die Menschlichkeit erweisen, erklärte Human Rights Watch. Die Organisation forderte dringend besseren Schutz für die Zivilbevölkerung.

In dem Bericht wurden 79 Fälle seit September 2023 registriert, darunter zahlreiche Gruppenvergewaltigungen und Vergewaltigungen in Gefangenschaft. Eine Frau schilderte demnach, dass sie mit 50 weiteren Opfern über Monate hinweg gefangen gehalten und immer wieder vergewaltigt worden sei.

Ähnliche Berichte hatte es bereits aus der Region Darfur gegeben. Seit im April 2023 der Machtkampf zwischen der sudanesischen Armee und den Rapid Support Forces eskalierte, werden immer wieder Berichte über schwere Kriegsverbrechen an der Zivilbevölkerung publik.