Ahaus (epd). Rund 200 Menschen haben am Sonntag am Atommüllzwischenlager im münsterländischen Ahaus gegen geplante Castor-Transporte durch Nordrhein-Westfalen protestiert. Ob die Atomtransporte durchs Land rollen, sei eine Frage des politischen Willens, sagte Matthias Eickhoff, Sprecher des Aktionsbündnisses Münsterland gegen Atomanlagen, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die Verantwortung liege bei den Regierungen in Düsseldorf und Berlin.
Zu dem Protest hatten mehrere Anti-Atom-Initiativen aufgerufen. Eickhoff kündigte an, die Demonstrationen würden mit Blick auf die Bundestagswahl auch im kommenden Jahr fortgesetzt. In Ahaus protestieren Atomkraftgegner seit 30 Jahren jeden dritten Sonntag im Monat. Die aktuellen Aktionen richten sich gegen das Vorhaben, 152 Behälter mit hochradioaktivem Atommüll von Jülich nach Ahaus zu bringen. Die Atomkraftgegner betrachten die geplanten Straßentransporte als unnötiges und gefährliches Vorhaben.
Die auf 20 Jahre begrenzte Betriebserlaubnis des Zwischenlagers in Jülich war bereits 2013 ausgelaufen. Deshalb erfolgte eine Räumungsanordnung. Mangels Alternativen lagern die radioaktiven Abfälle noch immer dort und sollen nun in Ahaus zwischengelagert werden. Doch auch die Genehmigung des dortigen Zwischenlagers ist befristet und erlischt in zwölf Jahren.