Bundesregierung bringt Klimaanpassungsstrategie auf den Weg

Bundesregierung bringt Klimaanpassungsstrategie auf den Weg

Berlin (epd). Die Bundesregierung will Deutschland besser auf die Folgen des Klimawandels vorbereiten. Das Kabinett brachte am Mittwoch in Berlin die Klimaanpassungsstrategie aus dem Haus von Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) auf den Weg. Die Strategie umfasst erstmals messbare Ziele und mehr als 180 Maßnahmen, um Extremwetterereignisse wie Hitze, Dürre und Starkregen künftig besser zu bewältigen.

„Erstmals legen wir messbare Ziele und Indikatoren fest, um künftig die Fortschritte beim Umgang mit Klimafolgen wie zunehmender Hitze und Starkregen transparent zu machen und nachsteuern zu können“, erklärte Lemke. Jetzt gehe es darum, die Strategie entschlossen umzusetzen, damit sie ihre Wirkung für den Schutz der Menschen in Deutschland und unseren wirtschaftlichen Wohlstand entfalten könne.

Zu den insgesamt 33 Zielen und 45 Unterzielen gehört unter anderem, Städte mit kühlenden Grünflächen auszustatten, landwirtschaftliche Betriebe widerstandsfähiger zu machen und bis 2030 in 80 Prozent der Kommunen Klimaanpassungskonzepte zu etablieren. Förderprogramme sowie Beratungs- und Vernetzungsangebote sollen die Umsetzung unterstützen.

Mit der Klimaanpassungsstrategie will die Bundesregierung die Bevölkerung nicht nur langfristig besser an den Klimawandel anpassen, sondern sie im Fall von Extremwetterereignissen künftig besser warnen. Laut der Strategie sollen die Nutzerzahlen der Warnapp Nina um 30 Prozent gesteigert werden. Die Maßnahme ist eine Lehre aus der Flut im Westen Deutschlands im Sommer 2001.

Neben Fachministerien und dem Umweltbundesamt waren Länder, Verbände und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei der Entwicklung der Strategie eingebunden. Zudem konnten Bürger in verschiedenen Regionen Ideen und Empfehlungen einbringen.

Die Strategie basiert auf dem 2023 in Kraft getretenen Klimaanpassungsgesetz, das Klimavorsorge erstmals als staatliche Aufgabe verankert. Die Strategie soll alle vier Jahre aktualisiert werden, um auf neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu reagieren.