Mexiko-Stadt, San Salvador (epd). Mehrere hundert Umweltaktivisten haben vor dem Kongressgebäude in der Hauptstadt San Salvador gegen eine mögliche Wiederaufnahme des Bergbaus in El Salvador protestiert. Mit der Kundgebung am Dienstag (Ortszeit) forderten die Organisationen von den Parlamentariern, das bestehende Gesetz zum Verbot des Edelmetallbergbaus nicht aufzuheben, berichtet die Zeitung „La Prensa“. Präsident Nayib Bukele hatte kürzlich das Bergbauverbot als „absurd“ bezeichnet und für die Wiederaufnahme entsprechender Projekte geworben.
Die Vertreter der Umweltorganisation warnten am Internationalen Tag der Menschenrechte vor „verheerenden Auswirkungen“ des Bergbaus für ein kleines und dicht bevölkertes Land wie El Salvador, in dem „Wasser und Territorium begrenzte Ressourcen sind“. Insbesondere wegen der Verschmutzung von Flüssen durch das Auslaugen von Gold standen frühere Projekte der Bergbauindustrie im zentralamerikanischen Land in der Kritik.
Anlässlich der Demonstration übergaben auch die Sprecher des Ökumenischen Forums der Kirchen von El Salvador (FECLAI) eine Petition an die Vertreter des Kongresses. „Wir sind Wächter und Wächterinnen der Schöpfung Gottes, unseres gemeinsamen Hauses; die Liebe zum Geld ist die Wurzel allen Übels“, betonen die Kirchenvertreter in ihrem Schreiben.
Die Nationalversammlung El Salvadors hatte 2017 einstimmig ein generelles Verbot des Edelmetallbergbaus beschlossen. Damit war das kleine zentralamerikanische Land nach Angaben von Umweltaktivisten das erste Land der Welt, das ein Veto gegen Bergbauprojekte einlegte.