Papst Franziskus erhebt 21 Geistliche in den Kardinalsstand

Papst Franziskus erhebt 21 Geistliche in den Kardinalsstand

Rom (epd). Papst Franziskus hat zum Tag Mariä Empfängnis daran appelliert, die Gemeinschaft wieder schätzen zu lernen. Wer die Eltern nicht respektiere, wer keine Kinder wolle, oder wer andere nur als Objekte oder Ärgernis betrachte, verbreite weder Freude noch eine Zukunft, sagte der Papst während der Heiligen Messe am Sonntagvormittag im Petersdom in Rom. Diese feierte Franziskus unter anderem gemeinsam mit den 21 neuen Kardinälen, die er am Samstag in den Kardinalsstand erhoben hatte.

Während der Termine am Wochenende war ein großer blauer Fleck am Kinn des Papstes sichtbar. Das Hämatom habe sich Franziskus bei einem „kleinen Sturz“ am Freitag zugezogen, sagte Vatikan-Sprecher Matteo Bruni nach dem Konsistorium am Samstag auf Nachfrage von Journalisten. Der Papst feiert in rund einer Woche (17. Dezember) seinen 88. Geburtstag.

In seiner Predigt am Sonntag kritisierte Papst Franziskus auch die Auswirkungen von Globalisierung und Digitalisierung und fragte die Gläubigen: „Was nützt das hohe finanzielle Wachstum der privilegierten Länder, wenn dann die halbe Welt an Hunger und Krieg stirbt? Was nützt es, um die Welt zu reisen, wenn jede Begegnung auf die Emotion eines Augenblicks reduziert wird, auf ein Foto, an das sich in ein paar Tagen oder Monaten niemand mehr erinnert?“

Am Samstag hatte Franziskus zum zehnten Mal während seines Pontifikats Geistliche in den Kardinalsstand erhoben. Er rief die 21 neuen Kardinäle dazu auf, „Baumeister der Einheit“ zu sein. Sie sollten nicht der „Versuchung der Spaltung“ erliegen, sagte Franziskus während des Konsistoriums. Er betonte, dass es wichtig sei, dass sich alle in der Gemeinschaft der Kirche wohlfühlten, „und dass nicht einige versuchen, sich zum Schaden der anderen durchzusetzen.“ Mit der Ernennung von Kardinälen übt ein Papst auch Einfluss auf seinen Nachfolger aus.

20 der neuen Kardinäle hätten bei einem Konklave ein Stimmrecht, da sie aktuell nicht älter als 80 Jahre alt sind. Nach dem zehnten Konsistorium seit seinem Amtsantritt 2013 hat Papst Franziskus damit mehr als Dreiviertel der 140 bei einer Papstwahl stimmberechtigten Kardinäle ernannt. Unter Franziskus hat sich die Zahl der Kardinäle, die aus Afrika oder Asien stammen, deutlich erhöht. Nur 115 Kardinäle von insgesamt 253 kommen aus Europa.

Bei der Zeremonie im Petersdom haben die neuen Kardinäle von Franziskus das purpurne Kardinalsbirett und den Kardinalsring erhalten. Mit dem 44-jährigen Mykola Bychok, einem in Australien lebenden Ukrainer, und mit dem 99-jährigen langjährigen Vatikandiplomat Angelo Acerbi waren darunter sowohl der jüngste als auch der älteste des gesamten Kardinalkollegiums vertreten.