Eine Heldin, die uns besonders berührt hat, ist Mandy Beyer aus Berlin. Die evangelisch.de-Redaktion dankt der Leserin, welche die 41-Jährige in Folge unserer Umfrage auf Facebook als "Lichtbringerin" vorgeschlagen hatte. Mandy ist nicht nur Bloggerin, sondern eine unermüdliche Unterstützerin für andere. Sie zeigt mit inspirierenden Texten und tatkräftigem Engagement, wie man Liebe und Glauben praktisch lebt.
Seit 2013 betreibt Mandy hauptberuflich ihren Blog unendlichgeliebt.de, den sie bereits 2009 ins Leben rief. Dort teilt sie tiefgründige Texte, die sich der Bibel widmen und von Mandys Glauben erzählen. Besonders beliebt ist ihr werktäglich erscheinendes "Seelenfutter": kurze Botschaften, die Menschen ermutigen sollen. Ihre Worte erreichen Tausende – allein auf Facebook folgen ihr 14.000 Menschen. "Für mich ist das immer noch faszinierend", sagt Mandy und klingt dabei baff und dankbar zugleich.
Das Schreiben begleitet Mandy schon seit ihrer Kindheit: Bereits damals füllte sie Notizbücher mit Geschichten und Gedanken. Heute nutzt sie ihr Talent, um Hoffnung zu schenken, sei es durch humorvolle, nachdenkliche Texte oder durch ihre zahlreichen Hilfsaktionen.
Eine ihrer bekanntesten Initiativen ist der "unendlichgeliebt-Einkaufschip". Die kleinen Plastiktaler mit der Aufschrift "unendlich geliebt" dienen als Schlüsselanhänger oder Einkaufswagenchip – und gleichzeitig als Mutmacher. Sie sollen Menschen daran erinnern, dass sie wertvoll und geliebt sind.
Zunächst bestellte Mandy 1.000 Chips, die sie in den Supermärkten ihres Viertels verteilte. "Ich habe dann ein Foto von den blauen Münzen auf Facebook gepostet und unheimlich viel Zuspruch bekommen", erinnert sie sich. Das Interesse wuchs und wuchs, und immer mehr Menschen wollten Mandy helfen, die Einkaufsmarken in die Welt zu tragen. Heute sind zwischen fünf und sieben Millionen Chips im Umlauf, die vielen ein Lächeln ins Gesicht zaubern.
Sarah Neder ist Redakteurin bei evangelisch.de. Sie studierte Politikwissenschaft, Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie an der Goethe-Universität Frankfurt. Später volontierte sie bei der Offenbach-Post, wo sie anschließend als Lokalredakteurin arbeitete. Im Sommer 2017 ist sie nach England ausgewandert, und arbeitet in Manchester als freie Journalistin und Autorin für englische und deutsche Publikationen wie den Tagesspiegel oder den Dumont-Reiseverlag. Seit November 2020 ist Sarah Neder Teil des evangelisch.de-Teams.
Mandy setzt sich auch praktisch für Menschen in Not ein. So unterstützt sie als Alltagsassistentin den 25-jährigen Tobias, der nach einer schweren Hirnblutung jede Bewegung und das Sprechen neu erlernen muss. Mandy hilft ihm dabei, wieder ein Stück Selbstständigkeit zurückzugewinnen.
Größten Wunsch einer Leserin erfüllt
Eines ihrer beeindruckendsten Projekte war eine Spendenaktion, mit der sie einer vom Hals abwärts gelähmten Leserin aus Lübeck half. Die Frau war aufgrund ihrer Behinderung in einer Wohnung im oberen Stockwerk eines Mietshauses gefangen. Sie nahm per Sprachcomputer den Kontakt mit Mandy auf. "Nach einiger Zeit erzählte sie mir von ihrer Behinderung und dass ihr größter Wunsch Freiheit sei", berichtet die Bloggerin. Daraufhin rief Mandy ihre Leser:innen zu Spenden auf, durch deren Unterstützung ein Treppenlift finanziert und eingebaut werden konnte.
Mit ihrer Aktion "Wärme schenken" sammelt sie außerdem Spenden und Kleidung für obdachlose Menschen. Die Hilfspakete verteilt Mandy teils selbst oder bringt sie zur Berliner Stadtmission, welche die Spenden weiterleitet. Auch bei anderen Gelegenheiten zeigt sie, dass Nächstenliebe für sie nicht nur ein Wort ist: Etwa mit ihrer Aktion "Wanderkrippe", für die sie eine selbstgebastelte Weihnachtskrippe an andere verleiht. Im vergangenen Jahr, so Mandy, sei sie zu Gast in einem Kinderhospiz gewesen - dort konnten die kleinen Patienten mit den Figuren spielen.
"Ich finde es schön, mit so vielen Menschen etwas zu erreichen", sagt Mandy bescheiden. "Wir können gemeinsam richtig viel Gutes schaffen."
