Dessau-Roßlau (epd). In Deutschland sind im Jahr 2022 weniger Verpackungen verbraucht worden. Wie das Umweltbundesamt am Donnerstag in Dessau-Roßlau mitteilte, ging der Verbrauch im Vergleich zum Vorjahr um rund 675.000 Tonnen auf gut 19 Millionen Tonnen zurück. Pro Kopf seien damit knapp zehn Kilogramm weniger verbraucht worden.
Dennoch sei im Jahr 2022 der bisher zweithöchste ermittelte Wert beim Verpackungsverbrauch gemessen worden, hieß es. Im Vergleich zu 2010 sei dieser um fast 19 Prozent gestiegen. Zugleich sei die Recyclingquote von 2022 zu 2023 leicht um 0,6 Prozentpunkte auf 68,5 Prozent gestiegen.
Als Gründe für den Rückgang nennt das Umweltbundesamt unter anderem die schwächelnde Konjunktur sowie mäßige Ernten, die zu geringeren Konservenabfüllungen geführt hätten. Zurückgegangen ist den Angaben zufolge der Verbrauch von Materialien wie Holz, Kunststoff, Glas, Eisenmetallen und Papier. Vor allem beim Aluminium sei der Verbrauch hingegen gestiegen.
Das Umweltbundesamt bemängelt zudem, dass trotz eines bestehenden Verbots weiterhin leichte Kunststofftragetaschen durch den Handel abgegeben würden. Seit Jahresbeginn 2022 ist die Abgabe von leichten Kunststoffbeuteln mit einer Wandstärke von weniger als 50 Mikrometern bis auf Ausnahmen verboten.
Dennoch seien im Jahr 2022 rund 389 Millionen Tragetaschen mit einer Wandstärke zwischen 15 bis unter 50 Mikrometern abgegeben worden, für die es keine Ausnahmen gebe. Als Gründe nennt die Behörde unter anderem Restbestände, vor allem aus der Corona-Zeit, oder eine zu weite Auslegung der Bestimmungen. Für die Kontrolle des Verbots seien die Bundesländer zuständig.