Wiesbaden (epd). Die Schokoladen-Herstellung in Deutschland wächst und wächst - und das trotz Preissteigerungen. Im vergangenen Jahr produzierten einheimische Unternehmen knapp 1,14 Millionen Tonnen kakaohaltige Schokoerzeugnisse, 4,6 Prozent mehr als im Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag im Hinblick auf den Nikolaustag am Freitag mitteilte. Der Wert der Schoko-Nikoläuse, Pralinen, Tafeln oder Adventskalender-Füllungen betrug 2023 demnach 6,48 Milliarden Euro.
Auf die Bevölkerungszahl umgelegt, seien in Deutschland damit gut 13,6 Kilogramm Schokolade pro Kopf produziert worden, hieß es weiter. Im Schnitt konsumierte damit jeder Mensch hierzulande rund 2,6 Tafeln wöchentlich. Innerhalb von fünf Jahren - 2019 wurden in Deutschland 1,01 Millionen Tonnen hergestellt - nahm die Schokoladenproduktion um 12,8 Prozent zu.
Die Hauptzutat für Schokolade - Kakao - hat sich der Statistikbehörde zufolge jüngst stark verteuert: Im Oktober dieses Jahres hätten sich die Importpreise von Kakaobohnen im Vergleich mit demselben Vorjahresmonat nahezu verdoppelt (plus 91,5 Prozent). Bestandteile wie Kakaomasse, -butter, -fett und -öl hätten sich im selben Zeitraum sogar um knapp 115 Prozent verteuert. Den stärksten Anstieg seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1963 verzeichneten die Importpreise für Kakao im April dieses Jahres: Sie waren mehr als dreimal so teuer (plus 208,0 Prozent) wie im April 2023.
Als einen Grund für die stark gestiegenen Importpreise vermuten die Statistiker Knappheit auf dem Weltmarkt infolge von Missernten. Gleichwohl seien die Kakaoimporte nach Deutschland jüngst aber nur leicht gesunken: Von Januar bis September 2024 beliefen sie sich auf insgesamt 540.400 Tonnen, 1,6 Prozent weniger als in den ersten neun Monaten des Vorjahres. Das wichtigste Herkunftsland für Kakao ist die Elfenbeinküste (Cote d’Ivoire): Mit 167.100 Tonnen kam von dort knapp ein Drittel (30,9 Prozent) der Importe nach Deutschland.