Berlin (epd). Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat einen Aktionsplan für ein inklusives Gesundheitswesen vorgelegt. Ziel ist es, Barrieren abzubauen und Angebote speziell für Menschen mit Behinderungen zu machen. Lauterbach übergab den Plan am Montag dem Behindertenbeauftragten der Bundesregierung, Jürgen Dusel, und der Präsidentin des Sozialverbands VdK, Verena Bentele, die auch Sprecherin des Deutschen Behindertenrats ist.
Der Plan sieht vor, dass der Umbau von Arzt- und Zahnarztpraxen gefördert und die Belange von Menschen mit Behinderungen ausdrücklich als Bestandteil des ärztlichen Auftrags festgehalten werden. Angestrebt werden bauliche und digitale Barrierefreiheit in der Langzeitpflege, der Pflegeberatung und der Gesundheitsförderung. Informationen sollen auch für blinde, gehörlose und kognitiv eingeschränkte Menschen erreichbar und verständlich sein.
Lauterbach erklärte, der Zugang zu Gesundheitsleistungen müsse einfach und für alle möglich sein - von der Stufe in die Arztpraxis bis zur komplizierten Erklärung einer Therapie müssten Hindernisse erkannt und abgebaut werden. Der Behindertenbeauftragte Dusel sprach von einem „absolut notwendigen Schritt“, da Menschen im Gesundheitswesen erheblich benachteiligt sind. Mit Blick auf das Scheitern der Ampel-Regierung, sagte Dusel, im Gegensatz zu anderen Ministerien habe Lauterbach den Aktionsplan noch geliefert. Nun müsse die nächste Bundesregierung ihn übernehmen und umsetzen, forderte Dusel.