Frankfurt a.M. (epd). Die Hilfsorganisation SOS Humanity hat knapp 200 Flüchtlinge und Migranten im Mittelmeer gerettet. Die Schiffscrew der „Humanity 1“ steuere nun den Hafen Marina di Carrara im Norden Italiens an, teilte die Initiative am Freitag auf der Internetplattform X mit. Den Angaben zufolge wurden die 195 Menschen bei vier Einsätzen seit Mittwoch an Bord genommen.
Zuletzt seien am Donnerstagabend 46 Menschen von einem nicht seetauglichen Holzboot gerettet worden. Die Schutzsuchenden seien aus Libyen geflohen und hätten mehr als 24 Stunden ohne Rettungswesten auf dem Boot verbracht, hieß es.
SOS Humanity rief die italienischen Behörden auf, ihnen einen näher gelegenen Hafen zuzuweisen. Auf der vorgesehenen Route nach Marina di Carrara drohten ab Samstag stürmische Bedingungen mit drei Meter hohen Wellen, warnten die Seenotretter auf X. Die viertägige Fahrt „wäre eine enorme und unnötige Belastung für die Geretteten“.
Das Mittelmeer zählt zu den gefährlichsten Fluchtrouten weltweit. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) kamen seit Beginn des Jahres 1.993 Flüchtlinge und Migranten bei der Überfahrt ums Leben oder sie werden vermisst. Lediglich die Schiffe privater Hilfsorganisationen halten nach in Seenot geratenen Flüchtlingsbooten Ausschau.
Zuletzt hatte auch die „Ocean Viking“ der Organisation SOS Méditerranée Dutzende Flüchtlinge im Mittelmeer vor dem Ertrinken bewahrt. Die 48 Überlebenden gingen am Freitagmorgen im italienischen Brindisi an Land, wie SOS Méditerranée auf X mitteilte.