Hannover (epd). Die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann, hält evangelische Schulen trotz sinkender Verbundenheit mit den Kirchen für wichtig. „Gerade in einer Zeit, in der es leicht ist, sich in seine eigene Bubble, online oder offline, zurückzuziehen, bieten evangelische Schulen eine Chance, es so zu machen wie Jesus und hinzusehen“, sagte Käßmann am Mittwoch in Hannover zum 30-jährigen Bestehen der Evangelischen Schulstiftung in der EKD. Laut der Stiftung gibt es bundesweit rund 1.100 evangelische Schulen.
Die frühere hannoversche Landesbischöfin sagte laut Manuskript bei der Jubiläumsfeier in der Marktkirche, die Schulen regten dazu an, sich eigenen Vorurteilen und blinden Flecken zu stellen, ins Gespräch zu kommen und zuzuhören. Gegen den Trend würden die Schulen sogar wachsen. Mit Filmbeiträgen, einer Modenschau und Musik waren auch zahlreiche Schülerinnen und Schüler aus evangelischen Schulen in vielen Orten Deutschlands bei der Feier vertreten, wie die EKD auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes mitteilte.
Die Evangelische Schulstiftung in der EKD stärkt bundesweit Schulen in evangelischer Trägerschaft und vernetzt Akteure aus der Bildungsarbeit. Sie fördert unter anderem Projekte zur Inklusion und zur Stärkung des evangelischen Profils. Entstanden ist die Stiftung 1994 aus dem Aufbau des Evangelischen Schulzentrums in Leipzig. Ursprünglich wurde sie ins Leben gerufen, um die Neugründung evangelischer Schulen in den neuen Bundesländern finanziell zu unterstützen.
Mit der Förderung von mehr als 160 Schulgründungen sowie mit Projekten und Preisen, an denen mehr als 200 Schulen beteiligt gewesen seien, habe sich die Stiftung um ein evangelisches Profil verdient gemacht, sagte Käßmann. Das gelte auch für Veranstaltungen, etwa zur Traumapädagogik oder zur Antisemitismuskritik.