Augustdorf (epd). Die Kirche verliert nach Worten des Organisationsforschers Roland Schöttler zusehends ihren gesellschaftlichen Status als nicht hinterfragte Institution. Sie müsse sich künftig mehr als Organisation mit gesellschaftlich relevanten Angeboten sehen, sagte der Professor für Sozialökonomie an der Hochschule Bochum am Dienstag vor der Lippischen Landessynode in Augustdorf. „Die alten Strukturen der Kirche scheinen heute nicht mehr zu funktionieren.“ Kirche müsse ihre Rolle in der Gesellschaft neu finden und so ihre Relevanz nachweisen.
Nach Ansicht Schöttlers muss die Kirche sich vom traditionellen Bild des „Hirten“ trennen und sich mehr als „Gärtner“ verstehen, der neue Möglichkeiten anlege und Wachstum generiere, sagte der Organisationsforscher. Neue Ideen kollidierten allerdings noch oft mit dem institutionellen Denken. Innovation sei jedoch unabdingbar. Dafür müssten Ressourcen geschaffen werden, auch durch Verzicht auf liebgewordene Dinge.