Potsdam (epd). Die Deutschen haben laut einer repräsentativen Umfrage weiterhin mehr Angst vor steigenden Preisen als vor einem Krieg. Als größte persönliche Bedrohung wird einer am Montag in Potsdam veröffentlichten Befragung zufolge mit 70 Prozent die Inflation angesehen. Im Vorjahr seien es 75 Prozent gewesen, heißt es in der Studie des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr. Auf dem zweiten Platz stehen mit 58 Prozent die Spannungen zwischen dem Westen und Russland, 2023 waren dies 55 Prozent.
57 Prozent empfinden laut der Umfrage vom Sommer 2024 ihre persönliche Sicherheit durch die Zuwanderung bedroht, im Vorjahr waren es 51 Prozent. Durch weltweites Wettrüsten fühlen sich 46 Prozent bedroht, ein Anstieg um drei Prozentpunkte. Auf dem fünften Platz folgt die Angst vor dem Klimawandel mit 44 Prozent, ein Rückgang um drei Punkte. Die Angst vor einem Krieg in Europa ist von 34 auf 41 Prozent gestiegen.
Das militärische Vorgehen Russlands in der Ukraine wird von 65 Prozent auch als Bedrohung Deutschlands wahrgenommen, im Vorjahr waren es 61 Prozent. Dennoch befürwortet mit 49 Prozent nur knapp die Hälfte der Deutschen die militärische Unterstützung der Ukraine durch die Bundesrepublik, ein Anstieg um vier Punkte. Eine rein zivile Unterstützung wird zugleich nur von 37 Prozent befürwortet, 2023 waren dies 41 Prozent.
Zehn Prozent der Deutschen sehen Russland trotz des Krieges in der Ukraine weiter als zuverlässigen Partner Deutschlands, ein Rückgang um zwei Prozentpunkte. 38 Prozent befürchten, dass deutsche Waffenlieferungen zu einer Ausweitung des Krieges führen könnten, 32 Prozent nicht. Für die Untersuchung wurden den Angaben zufolge 1.956 Bürgerinnen und Bürger im Mai und Juni dieses Jahres befragt